Sunday, October 22, 2006

Zur Erinnerung:

http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2005_29_11_02.htm?PHPSESSID=f845b63a79aabb6789ceb239408a5595

unter diesem Link findet sich:

Wie kann man Afrika am besten helfen?
Sonntagsblatt-Umfrage nach dem G8-Gipfel

»Gerechtigkeit«

»Es darf nicht in erster Linie ums Helfen gehen, sondern um Gerechtigkeit und darum, gleiche Chancen für ein menschenwürdiges Leben zu eröffnen. Die Menschen in Afrika können sich am besten selbst helfen, wir können aber dazu beitragen, dass die Voraussetzungen stimmen. Investitionen sind sinnvoll, wenn Menschen ihre Existenz selbst gestalten können und nicht auf Almosen angewiesen bleiben.«

Manfred Scheckenbach, Tansania-Referent im Missionswerk, Neuendettelsau


Durch viele Spenden, auch aus den Töpfen des Bayrischen Missionswerkes, wurden in Makete Projekte unterstützt, die komplett in den Sand gesetzt wurden. Entweder gibt diese Projekte nicht mehr, sie sind tot oder es hat sie nie gegeben. Die Gelder sind verschwunden.

Ja, es geht um Gerechtigkeit und darum, dass nicht die verleugnet und ins Gefängniss geworfen werden, die über Unregelmäßigkeiten reden und informieren, sondern, dass die zur Rechenschaft gezogen werden, die dafür verantwortlich sind. Zumindest symbolisch und klar, dass es nicht mehr wieder passiert und damit es besser wird!

Dann wird auch die Kirche keinen Schaden nehmen!

"Die Menschen in Afrika können sich am besten selbst helfen...." ja, wenn wir dazu beitragen, "dass die Voraussetzungen stimmen"!

Ich denke auch, dass sich die Menschen in Afrika selbst am besten helfen können, wenn das Geld allerdings immer wieder in die Taschen jener fließt, die Arme und Bedürftige unterdrücken, dann wird aber nicht viel draus werden, dass diese Menschen motiviert werden sich selbst zu helfen.

Unter die Decke kehren und keine Konsequenzen fordern ("es ist ja die Kirche und ein interens Problem") führt wieder geradezu in jene Aussagen: "Wenn Du in Tansania Geld willst musst Du stehlen oder bei einer großen NGO oder bei der Kirche arbeiten, wenn Du arbeitest hast Du keine Chance" Frustrationstherapie durch die Geber!

Ein Pastor aus Makete, der nun in Dar es Salaam arbeitet und studiert schreibt mir: "YES SIR, I WOULD LIKE TO INFORM YOU THAT PASTORS IN MAKETE DIOCESE HAVE NOT GONE TO HIGHER LEARNING INSITITUTIONS THATS WHY THEY CAN'T SPEAK THE TRUTH AGAINST THE BISHOP. MOST OF THEM HAVE STUDIED ONLY THEOLOGICAL STUDIES, WITH EMPHASIS THAT "DON'T BE TRUBLED ON WHAT TO EAT AND DRINK, JUST LIKE BIRDS. GOD WILL LET THEM EAT AND DRINK WITHOUT EFFORT" AS A RESULT THEY BECOME THIEFS AND CORUPTIVE LEADERS."

Ich denke es täte allen Gebern gut, offen zu legen, wann wieviel und wofür das Geld nach Makete geflossen ist. Was ist zum Beispiel aus der Tankstelle in Makete geworden, die Einkommen für die Kirche bringen sollte....? (Ich habe dort immer gutgläubig das teure Benzin getankt, um der Kirche und ihren Projekten zu helfen!)

Keine Tankstelle, keine Abrechnng, Konkurs, kein Geld....? Was ist mit dem Geld passiert?

Ich weiß, das geht uns alles nichts an! So wie es uns nichts angeht, dass Kirchenvertreter vor Monaten stundenlang von der Polizei verhört wurden, unabhängige Gutachten von Wirtschaftsprüfern auf dem Tisch lagen (die von den Missionen NMZ, EAWM, KPS und BMW finanziert wurden)... Bis heute ist nichts weiteres passiert, es sei schon alles in Ordnung und nur böse Propaganda gegen die Kirche.

Die Dokumente der Buchprüfer gibt es aber noch immer! Und die Projekte gibt es noch immer nicht!

Nun sperrt man die ein, die darüber reden, sperrt Kliniken, weil die Patienten reden und Rechte fordern.

Ich frage mich manchmal, woher all das Geld kommt, um die korrupten Polizisten zu bestechen? So ganz im allgemeinen. Ein Bischof würde sowas sicher nie tun! Das wäre nun wirklich böse Verleumdung.

Wednesday, October 18, 2006

Was ich mir wünsche (Zusatz zu Judith's Wünschen und zu Gerhards Blog - siehe rechts in der Link Liste!)

Ich wünsche mir, dass die Polizei und die Behörden, die Regierung in Tansania endlich dort untersucht, wo das Problem liegt und wo es so viele Beweise gibt und wo sich nicht bestechen oder manipulieren lässt - weil alles dokumentiert ist: Bei lokalen Kirchenfürsten und sogenannten Spitalsärzten und bei Verwaltungsbeamten, die letztlich auch von Spendengelder leben.

Ich wünsche mir, dass die grundlose Propaganda gegen Journalisten und Menschenrechtsgruppen in Tansania aufhört. Eine schmerzliche Propaganda, die offensichtlich auch unter Beteiligung der lokalen Kirche gegen Afrikaner geführt wird, die ihrem Land dienen wollen und Misstände und Kriminalität aufzeigen wollen und dafür von mitschuldigen Kirchen und Missionen in Europa nicht gehört und diskriminiert werden. Entwicklungsverhinderung im Namen Gottes und der heiligen Kirche (was daran heil sein soll frag ich mich schon lange)!

Menschen wie J. und V., aber auch viele andere, werden angblich auch aus dem eigenen Land, von Polizei grundlos und schäbig beschuldigt den Namen Tansanias beschmutzen zu wollen, Filme machen zu wollen, wie Darwins Nightmare (ein Film, der mir nicht gefällt), gegen "die Kirche" zu arbeiten und all das, weil sie über Dinge reden, die im Land nicht in Ordnung sind und über jene (im In- und Ausland, die tansanische Gesetze brechen. Diebstahl von Spendengeldern ist nicht erlaubt. Fahrlässige Tötung von AIDS Kranken auch nicht!)

Diese Menschen haben oft gute Jobs aufgegeben, um in ihrere Heimat zu dienen (eine oft gehörte Forderung der Entwicklunghilfe: Die Gebildeten sollen doch in Afrika bleiben und helfen ihre Länder aufzubauen). Sie sind sehr gebildet und haben das Herz am rechten Fleck, wollen eine gute Rolle spielen in ihrem Land, sie handeln - schon berufsbedingt und nachvollziehbar, zum Beispiel als BBC Reporter - nach ethischen Kriterien.

Man spricht nicht mit ihnen, man beschuldigt sie, das gilt auch für die Missionen in Europa, die es nicht einmal der Mühe wert finden Mails oder Briefe von besorgeten Afrikanern zu beantworten. Sie setzen sich lieber mit den Bischöfen an den Tisch, kaufen neue Autos und jammern wie furchtbar das alles wäre! Da werden die gebildeten Afrikaner, die im Land bleiben, oder zurückkehren, dann oft zum Störfaktor, auch für eine korrupte Kirche.

Unsere Freunde und Helfer aus Tansania haben alle öffentlich darüber geredet, dass sie Brüder und Schwestern an HIV/AIDS verloren haben und ich weiss, dass das der Antrieb für ihr Handlen ist.

Ich habe sie weinen gesehen.

Sie haben gemeinsam mit uns und allen voran PIUMA, hunderten Menschen das Leben gerettet. Tansania könnte stolz auf diese Menschen sein.

Ich wünsche mir, dass die Missionen, allen voran die Bayrische Mission, endlich offen darüber spricht, wieviel Geld in den vergangenen Jahrzehnten nach Tansania transferiert wurde und was daraus geworden ist (oder nicht daraus geworden ist)!

Um zu lernen und den Menschen zu helfen. Kirche für die Armen.

Wir wissen ja alle aus den Buchprüfungsberichten dass nichts daraus geworden ist, zumindest nicht das was daraus werden sollte! Alleine die Bayrische Mission tut so, wie wenn sie das alles nichts anginge, eine interne Kirchenangelegenheit, von der der Rest der (lokalen) Welt ausgeschlossen wird. Leiden darf der Rest der (lokalen) Welt unter dem Übel, der durch Macht der Kirche und durch das unkontrollierte Geld aus Europa angerichtet wird aber schon!

Die direkten Überweisungen an die Diözese wurden angeblich eingestellt, die Öffentlichkeit über den Skandal aufzuklären, das passiert nicht.

Spenden darf man, fragen nicht! Fragen ist Propaganda, darüber reden auch, sonderbare Politik!


Ich wünsche mir, dass Gebermissionen Buchprüfungsberichte ernst nehmen (schließlich haben sie diese ja auch finanziert), die davon sprechen, dass mehrere 100.000 Euro alleine in der Diözese Makete in den Jahren 2003/2004 verschwunden sind. Ich wünsche mir, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und nicht akzeptieren, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass diese Gelder auch dafür verwendet wurden oder werden können, mächtige Gruppen in der lokalen Kirche aufzubauen, die andere unterdrücken, AIDS Patienten stigmatisieren und ihnen das Recht auf hochqualitative Therapie nehmen.

Zumindest erwarte ich mir, dass sie akzeptieren, dass wohl kaum ein Projekt entstanden ist, aus den vielen Projekteinreichungen, für die sehr viel Geld gegeben wurde und dass sie mit den Betroffenen reden! Das tun sie nämlich nicht! Sie reden auf ihren Sitzungen im Land nur mit Bischöfen, die Diebe schützen. Ehemalige "Parter" aus der lokalen Community (=Afrikaner, nicht der böse Dr. Rainer Brandl) werden nicht mal ignoriert - wenn sie ein Mail schreiben und sich über das Übel beklagen, welches das Geld in Makete angerichtet hat. So geschehen vor Monaten!

Geht doch endlich hinaus und redet mit den Menschen in den Dörfern, mit der tansanischen Zivilgesellschaft, Euren kritischen Partnern... der EAWM wurde nicht mal mehr zu Gesprächen über Spendengelderverwendung in Tansania eingeladen, obwohl das ausgemacht war.

Auf Mails und Berichte mit Fakten bekommt man höchsten die Antwort, dass das alles sehr schmerzlich wäre, aber man nichts machen könne, weil das eine interne Anglegenheit der lokalen Kirche sei.

Deshalb sterben Menschen weiter, werden Frauen unterdrückt, kommen AIDS Aktivisten ins Gefängnis... anstatt, dass diese gefördert werden! Wenigstens den Mund könnte man aufmachen, öffentlich protestieren! Anderer Hilfsorganisationen machen das auch. OXFAM eine der größten Entwicklungshilfe Organisationen der Welt geht mit solchen Ankündigungen in die BBC Weltnachrichten. "Einstellung der Projektzahlungen in Idonesien, wegen Hinterziehung von ein paar 10.000 Dollar"

Ich wünsche mir, dass Menschen verantwortlich handeln, auch die Missionen und Entwicklungshilfegeber!

Dann könnten Veneranda, Wema, Kabuyu und viele Kinder die an HIV/AIDS Leiden gerettet werden und leben!

Ich wünsche mir, dass die Menschen an den Wurzeln gehört werden! Ich bitte Euch darum Missionswerke!

Friday, October 13, 2006

Menschenrechtsgruppen aud Europa und Afrika rufen an und schalten sich ein, die Presseaussendungen halfen und wir hoffen, dass sich langsam, langsam was bewegt!

http://www.evang1.at/index.php?id=1278&backPID=68&tt_news=611#content aus der Evangelischen Kirchenzeitung in Österreich!

Jackson schreibt, wieder zurück in Bulongwa, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde:

Dear All,

It is my sincere hope that you are doing well, the tension now is a bit down and our adrenaline in the blood is normal if not then the gage should be approaching to normal.

I am trying to organize myself and settle as fast as possible. I have arrived yesterday from Mbeya with a truck that was coming to pick Timber for I could not catch normal public transport. We were told to seat down so that we should not be seen from outside by the police traffic who were on patrol on the side of the road somewhere near Uyole.

Some people are saying this is common in Africa, even the issues of corruption and fraud are said to be common as if it is unchanging culture to attach to us Africans and this is the view of the majority in our country, and this belief is even worshiped by many even professional lawyers.

If I would have not witnessed another African state which have zero Torrance to corruption I would have agreed with what is being said, if I would have not experienced fully freedom, democracy and human rights observed to an extend that women are respected and treated with all dignity in another African state I would have agreed with this concept.

I have stayed in Botswana; a country I would suggest should be the model in civilization in Sub Saharan Africa. Even at Dala Dala stop you will never dare to go in before the first one to arrive has gone in, if you try to do that every body at the spot will shout at you. It is like a paradise. And I will not talk about Europe I know nothing about that. They have always defended themselves by saying; People like Vicky to have been spoiled by European because they have stayed to long in Europe, I have never studied or stayed in Europe, I have only visited Canada for three weeks only last two months. So what I believe I am sure can be practiced in our country and it is being practiced by other fellow Africans.

In Botswana I witnessed one European who was declared a Prohibited Immigrants by the state, and the statement was made by the head of the country because he talked publicly a published critics on the government (He spoiled the name of the country of course). The people of this country appealed to the government through the court of law and managed to make him stay. Their government accepted that and never questioned, as it was for the interest of the people and therefore the interest of the nation.

Are our leaders always observing what s for the interest of the country? Interest of the people, I think to them this mean the interest of their pocket. Kikwete and Lowassa are trying to do a good job to clean this country, but alone they will never succeed they need a big support from us at the ground, the opposition forces are too big, will be successively real.

It is our country we have to have opinion for the betterment of all of us and not to impress our leaders. The other time the Botswana government has decided to take all the bushmen out of the declared national reserve area in the Kalahari desert, these people has refused from going out of the area they took their government to court. I don’t mean that all the time the citizen should be questioning the decision of their government what I mean here is the citizen should be experiencing freedom in expressing their opinions and their ideas should be respected.

Now we are talking of money invested by the donors and government on HIV AIDS. When questioned the official, they are saying these are top secret government documents; we have to ask for permission from the prime minister to have an access on the documents. They are scared if the donors get to know how these monies have been spent will withdraw their assistance, yes me too I am afraid, but what is the meaning if they will keep on pumping the money in and the cash ends in he pocket of few, what will be the benefit? My opinion if I would be one of he decision makers or the implementers of the laws in the country I would have taken tough action against these few culprit and clean the whole mess in the system and afterwards we will need not to fear the donors to withdraw their assistance as everything will be open and accountable.

It is not my custom to write such long mails; it is only when I am very touched and disturbed mentally.

I hope there are some people who are determined to see Tanzania 100% justices, accountability, transparency and Zero tolerance to fraud corruption, and mismanagement. We have to forget this term misappropriated/ miss allocated.

The money for HIV and AIDS if well spend will serve the life of many, when we are not taking this serious it means we are burying people alive.

I would not to be one of the people who have let others die while there was a chance of serving there life. I have already lost a big number of relative from the pandemic I don’t want to count another one more on the list.

Brothers the war is more than what it was expected.

We have to remain strong and united.
Jackson

Monday, October 09, 2006

Jackson soll angeblich aus dem Gefängnis entlassen sein. Die Polizei kann ihm noch immer nicht sagen, was sie ihm vorwerfen. Erzählt hat er, dass er nun einige Nächte hinter Gittern verbracht hat, ohne Schuhe, ohne Socken, ohne Decke und am Steinboden in der Zelle mit anderen und ohne Essen…

Ich denke, es gibt wirklich ein Problem mit der Polizei, gestern hat die Justizministerin in Dar es Salaam im BBC Interview gesagt, dass die Polizisten nicht über ihre Pflichten und die Rechte der Menschen bescheid wüssten und kreuz und quer nach belieben Leute einsperren würden.

Auf die Presseaussendungen des EAWM in Österreich gibt es Reaktionen aus der ganzen Welt. Und zwar mittlerweile von Kirchenvertretern und AIDS Advocacy Groups in der ganzen Welt aufgenommen und in den Büros in Wien und wohl auch in Kanada gibt es viele Anrufe und besorgte Rückfragen.

Wir hoffen alle, dass das Tanzania und den Menschen dort hilft!

Wir hoffen, dass Geber verstehen lernen mit ihrer Hilfe und dem Geld, das sie schicken sehr selbstkritisch umzugehen.

Es ist eine Tatsache, dass sehr viel Geld nach Afrika geflossen ist in den letzten Jahrzehnten. Sehr oft diente dieses Geld nur den Interessen der Eliten und nicht der Entwicklung der Menschen. Die Menschen wurden durch lokale Eliten, die durch dieses Geld übermäßig and Mobilität und Kommunikationsmöglichkeiten und an gutem Leben gewonnen haben, sehr viel Macht in ihre Hände gegeben.

So wurden mit Hilfe aus dem Norden Partner eher zu Werkzeugen zur Unterdrückung als zur Hilfe der Armen. Almosen gedacht zur Hilfe der Armen im Ende als ungewolltes Werkzeug diese arm zu halten?

Nicht immer geht das so, aber sehr oft und die Waage schlägt wohl gegen die Armen aus. Wir wollen es anders machen und – ähnlich wie der Global Fund – genau kontrollieren und Abhängigkeiten abschaffen. Dazu sind Kontrolle der Einhaltung von Verträgen und Konsequenzen notwendig, das passt aber denen nicht, die von den Geldern lange gemütlich gelebt haben.

So, wenn einer das ausspricht, dann scheint er ins Gefängnis zu kommen? Wir hoffen alle, dass die neue Regierung es schafft, damit aufzuräumen, langsam aber sicher?

Sunday, October 08, 2006

Ich habe gerade mit Jackson gesprochen und er hat mir gesagt, dass die Polizei ihm den Grund für sein in Iringa sein nicht sagt und immer wieder verschiedene Dinge erzählt, die nichts mit ihm zu tun haben.

Er wäre nicht festgenommen, aber heim gehen könne er auch nicht, weil untersucht werde...

Er solle "hier nicht die Gesetzte des Busches einführen..."

Also was soll das? Tansania hat die Menschenrechte unterschrieben, eine gute Verfassung, die die Rechte der Bürger schützt und es ist nicht möglich jemanden einzusperren, ohne ihm den Grund zu nennen und ihm seine Rechte zu lesen.

Ein Tanzanischer Freund sagt, die Polizei bräuchte Schulungen, um das zu kapieren und das würde auch in Regierungskreisen diskutiert.

Heute habe ich gehört, dass der Bischof das Geld für PMTCT (Verhinderung der HIV Übertragung von Mutter auf das Kind) welches, das Krankenhaus von AMREF bekommen habe dafür verwendet wurde, die Steuerschulden der Kirche zu bezahlen. Das muss überprüft werden. Ob es stimmt wird man sehen. Es war aber immer wieder so, dass Gelder nicht wie bestimmt verwendet wurden und wenn Gelder verschwinden, dann werden andere genommen um Löcher zu stoppen, das wurde ja schon Anfang dieses Jahres dokumentiert. Von unabhängigen Buchprüfern.
Die Polizei hat damals viele aus der Diözese nahezu 24 Stunden verhört, inklusive Jackson, Generalsekretär, Buchhalter... dann ist nichts mehr passiert.

PMTCT ist auf jeden Fall nicht in der vorgesehen Form passiert und es ist wichtig, wie immer zu kontrollieren was mit dem Geld passiert ist. Das war schon eine Diskussion, als wir noch vor Ort waren.

Manchmal tun mir die Menschen vor Ort leid, weil sie in einem korrupten und auf persönliche Beziehung beruhendem System groß geworden sind und garnicht verstehen, was sie tun, wenn sie Gelder nehmen, die ihnen von ihren Bossen gegeben werden, denen sie dann auf vielfältige Weise gefällig sind. Abhängigkeiten!

Aizack von PIUMA geht es besser und Jackson ist eigentlich ganz gut drauf, ausser dass er sich wirklich nicht auskennt, was die Polizei von ihm will.

Saturday, October 07, 2006

Heute is Besuch aus Kanada eingeflogen, um die Zukunft zu diskutieren. Mittlerweile wurden alle Hilfsangebote der McGills Unversität in Kanada eingefroren und wir diskutieren, was wir tun können.

Wir diskutieren das ganze Konzept der Entwicklungshilfe, was es bringt, wenn Organisationen wie zum Beispiel die Bayrischen Missionswerke zehntausende Euro nach Makete überweisen und damit ein System finanzieren, bei dem offensichtlich kriminelle Bischöfe und Verwaltungsbeamte offensichtlich (oder zumindest mit ihrem Wissen) zu Millionären werde und die Armen immer verzweifelter und unterdrückter.

Gut gemeint ist nicht gut getan, vor allem nicht ohne Kontrolle.

Wir diskutieren darüber alles bleiben zu lassen, was die Hilfsprojekte betrifft! Was die Menschen brauchen sind faire Chancen (der Bischof hat ein Auto, seine loyalen Pastoren Motorräder, Telefon... alles KANN auch dazu dienen korrupten Machenschaften nachzugehen - es gibt wie in der Wirtschaft die Berichtspflicht) und was die Menschen nicht brauchen, ist zu viel Geld und Frust weil ihnen ständing Angst gemacht wird!

Wir brauchen Menschen die hier in Europa (im Norden) um Menschenrechte kämpfen, um Bildung für die Partner und das nur, wenn man uns will und auch in unseren Aktionen unterstützt, dann werden wir auch GEMEINSAM arbeiten, und zwar mit denen, die stolz ihren Teil beitragen, nicht mit zum Beispiel DEN jammernden Kircheleuten, die so arm sind....

Und dann habe ich da den Verdacht, dass viele Arbeitsplätze von Missionsdirektoren oder gut bezahlten Entwicklungshelfern ins wackeln kommen würden, wenn das alles öffentlich wird. Das Geschrei wird kommen, erst kommen, wenn es um's Geld geht.

Jackson ist in Iringa auf der Polizei, der Journalist ist wieder frei, aber reden haben sie sie nicht miteinender lassen, gut ausgemacht.

V. und M. sind morgen bei einem Gespräch mit .... in Dar es Salaam, wir hoffen, dass das nützt und nicht alles explodiert, die guten und ehrlichen Kräfte in Politik und Staat unterstützt, die stolzen Afrikaner, die mit Korruption aufräumen wollen und eine vielfältige fairere Gesellschaft schaffen wollen. Tun müssen sie das selber.

Aber das muss man langsam erfahren, PIUMA ist ein gute Anfang und Judith hat mir geschrieben, dass Aizack sehr krank ist und wir haben auch telefoniert und denken nun, dass er Malaria hat (er war doch mit Fabian im Tiefland unterwegs) und Judith behandelt ihn nun. Alles scheint gegen PIUMA gerichtet und die sind depremiert. Aber wir sind mit ihnen, ich habe heute mit Jackson telefoniert und morgen werden wir den ganzen Tag im Büro den Sonntag verbringen und Gottfried und ich vom EAWM und unsere Freunde in Kanda alles organiseren.

Wir brauchen jede Hilfe, auch von der Öffenltichkeit, für Infos kann man mich gerne anrufen

+43/699/11757520

Ich konnte heute mit Jackson reden und auch mit Judith, die sind richtig toll, auch wenn die Menschen in Tanzania selber um ihre Rechte kämpfen müssen. Gerhard aus Salzburg, der selbst HIV positiv, nun mit ihnen in den Bergen aushält ist einer unserer Helden, mit den PIUMA Helden, die vor ein wenig mehr als einem Jahr noch sterben gehen wollten.

Nun, Dank der Antireroviralen Therapie und der guten Mitarbeiter - auf die Tanzania hoffentlich noch stolz sein wird -leben sie und wehren sich! Hoffentlich ist ihre Kraft starkt genug!

Wenn es nicht die räubersiche lokale lutheranische Kirche gäbe, dann könnten es schon Hunderte mehr sein, heute habe ich vom italienischen Ordensspital in Ikonda erfahren, dass die schon mehr als 1650 Patienten registriert haben und mehr als 450 kriegen die AIDS Medikamente.

Der Tanzanische Gesundheitsminister weiß von allem aber er reagiert nicht, er
ist wohl zu sehr mit all den Skandalen um Medikamente und CD4 counter beschäftigt!

Friday, October 06, 2006

Nun wurde Jackson Mbogela verhaftet. Edwin der Journalist wurde angeblich freigelassen.

Wir wissen nicht was Jackson vorgeworfen wird. Wir bekamen noch ein SMS von ihm, dass der Bischof und Ärzte des Krankenhauses eine Aussage gegen ihn fabriziert hätten.

Wahrscheinlich geht es um die abgelaufenen Medikamente, die angeblich seit Wochen vom Krankenhaus verteilt werden, sehr toll, alte Medikamente, CD4 Count nicht gemacht, gestern wieder 2 PIUMA Mitglieder gestorben....

Und nun werden offensichtlich Jackson und ich beschuldigt, dass wir die alten Medikamente dazwischen geschummelt hätten. Ich habe das Land im Juli verlassen und die Medikamente sind angeblich später abgelaufen, das Krankenhaus habe ich im April zum letzten Mal betreten,... sehr lustig.

Die Tanzanischen Behörden werden das wohl rausfinden.... werden sie, wollen sie, können sie...?

Ich denke, die wollen die Sache zu einem internationalen Skandal machen?

Jackson wird heute Nacht angeblich nach Iringa zur Kriminalpolizei überstellt. Alles geht sehr schnell, wenn die Kirche hunderttausende Euro Spendengelder stiehlt, dann passiert garnichts.

Es ist wie überall auf der Welt, ohne Lobby bist Du tot und wenn Du "GROSS" bist, dann kannst sehr viel stehlen und nichts wird passieren.
Hat mir auch ein Polizist in unserem Land letztens erzählt, da machst Du Ermittlungen und dann gibst es ab und dann hast nie wieder was gehört, aber der Räuber, der zu Weihnachten die Trafik überfallen hat, weil er seinem Sohn was schenken wollte (nicht ganz 200 Euro Beute) der wird 4 Jahre eingebuchtet...

Welt, Welt, Welt,.... (Tanzania, Tanzania, Tanzania,... Österreich, Österreich, Österreich...)

Immerhin, die Lobby werden Jackson und die AIDS Kranken in Makete wohl kriegen auch bei unseren Kanadischen Freunden herrscht schon Aufregung. Morgen kommt Royal aus Kanada mal nach Österreich.

Jeder kann mithelfen, beim Mitdenken und beim Lobby machen!

Monday, October 02, 2006

Gottfried, der Sekretär vom EAWM ruft mich an und sagt mir, dass er Anrufe bekommt, die fragen, warum ich vom EAWM alleine gelassen werde.
Also: Ich finde den EAWM (Evangelsichen Arbeitkreis für Weltmission) in Österreich sehr fördernd und ich fühle mich nicht alleine gelassen, weder vom Sekretär Gottfried Mernyi, noch von den Vorsitzenden.
Der EAWM kämpft nun schon seit Monaten und Jahren gegen die Korruption in den Partnerkirchen und für Transparenz im Umgang mit den Spendengeldern. Und von unserem EAWM Projektgeldern, die für das AIDS Projekt verwendet wurden und werden ist kein Euro in dunkle Kanäle geflossen.
Das war wahrscheinlich auch ein Grund, warum man mich aus dem Krankenhaus geworfen hat. Du kannst alles tun und sagen, wenn Du das Geld bei der Diözese oder beim Bischof ablieferst. Das höre ich von vielen Seiten und Projekten der Kirchen - vor allem in Afrika.
Ich verurteile NICHT die Afrikaner, das ist ein pädagogisches Problem, welches auch durch die Geschichte zu erklären sein mag:

Hier die "Schuldigen" (Kolonialisten, Missionen) die sich historisch oft wie Schweine benommen haben, bei ihrem Zug durch Afrika; dort die "Opfer" (Schwarzafrikaner) wo viele lokale Eliten (Politiker, Kirchenmänner...) auf der Opferrolle beharren und meinen ohne Hilfe geht es nicht und die Geber haben keine Fragen zu stellen - weil ja Kolonialisten - das habe ich immer wieder gehört. Die Hilfe landet dann immer wieder in den privaten Taschen und hält so die neo-feudalen Strukturen in den Ländern aufrecht, wo es sich die Elite aus Spendengeldern auf Kosten der Armen gut gehen lässt.

Also:
Zu den Armen kommt nichts, ausser die Unterdrückung durch die Menschen mit den vollen Taschen!
Jackson berichtet wieder von Geldern, die im Krankenhaus abgezweigt wurden.

Kaum übt eine Mission Kritik, dann wird ihr von der Partnerkirche bedeutet, sie solle sofort den Mund halten, weil ja historisch schuldig, Kolonialist. Ich beklage, dass da viele Geber mittun und verschreckt den Mund halten und das Argument des "kulturellen Unterschiedes" aus der Tache ziehen.
Ich fordere, dass vor allem die Kirchen, wie andere Missionen oder Geschäftsbeziehungen genau kontrollieren und Konsequenzen setzen. Nun kriegt doch der Bischof glatt wieder ein neues Auto von der LMC (Lutheran Mission Counsil of Tanzania, das vor allem von Skandinavischen und Deutschen sowie US Amerikanischen Missionen gefüttert wird)!?

Eigentlich gehören aus seiner Diözese einige ins Gefängnis und nicht belohnt. Der Bischof wahrscheinlich auch. Er ist verantwortlich und gezwungen zu handeln, er weiß seit Jahren.

Solches Verhalten macht es unglaublich schwierig mit den Menschen an der Basis zu arbeiten, kaum kommt der arme Bauer oder der Dorfbewohner, der ein bissler besser Englisch kann, ein bisserl in die Nähe des Weissen, dann glaubt er nun stehe ihm einfach Geld zu. Arbeiten und das Leben selbst in die Hand zu nehmen, wird nicht mit Geld verbunden.
Gelernt bei der lokalen lutherischen Kirche: "Wenn Du es zu etwas bringen willst, dann musst Du zur Kirche oder NGO (stehlen?), auf dem Feld verhungert man!"

Ich denke, dass da auch bei den großen Missionen und Spendenorganisationen zuviele Arbeitsplätze dranhängen. Groß ist träge und so will man über die Probleme nicht reden (und schon garnicht öffentlich) und alles geht so weiter. Man WILL dass alles so weitergeht in Afrika und man WILL, dass die Spender nichts erfahren. Ich hoffe, dass immer mehr darüber geredet wird.

Der EAWM spricht darüber und Gottfried schreibt Briefe and die Botschaft, versucht mit anderen Missionen darüber zu reden, wir haben in der Brücke (Zeitung des EAWM) veröffentlicht. Er versucht alles was fair ist, um zum Erfolg zu kommen und ich bin überzeugt, dass das langsam aber sicher Wirkung zeigt. Nun ist er von der Missionsratsversammlung in Deutschland eingeladen worden im Herbst ein Impulsreferat über die Korruption in den Partnerkirchen zu halten, das ist doch ein Erfolg, da trifft sich halb Europa.

Alle sind aufgerufen mitzudiskutieren und ihre Solidarität zu zeigen! Auch die Leser dieses Blogs.

In Bulongwa ist es ruhig. Die Patienten finden angeblich immer mehr Schachteln mit alten Medikamenten und manche sind original verpackt und das beweist wohl, dass es nicht Jackson, PIUMA oder ich waren, welche die Medikamente in die alten Schachteln gefüllt haben, um sie dem Premierminister unter die Nase zu halten.
Das wurde nämlich immer wieder behauptet, für mich typisch lokale Kirche und deren Mitarbeiter vor Ort: Lügen dass sich die Balken biegen.

Die Geschichte wird immer bunter und angeblich ist nun die Staatspolizei dran. Was ich immer wieder höre, ist die Aufregung um den Film "Darwins Nightmare" der 2 Jahre nach seiner Premierung in Europa nun in Tansania großes Aufsehen erregt. Die Menschen denken, dass der Film den Namen Tansanias beschmutzt hat und das manche Dinge falsch dargestellt wurden. Zum Beispiel ist bis heute KEIN Beweis gefunden worden, dass über Tansania Waffen verschoben werden, auch Sauper konnte die Aussage seines Filmes: Fisch raus und Waffen rein - nicht belegen und das hat böses Blut gemacht.
Andererseits wurde der Film in Europa nicht als negative Kritik aufgefasst, sondern als "Globalisierungskritik" was auch immer das heißt. Von der Globalisierung profitiert Tansania eher - wirtschaftlich. Die Umweltzerstörung und globale Erwärmung ist ein Problem, dass sich in Ostafrika auszuwirken scheint.

Nun wird angeblich behauptet, dass hinter dem Filmen, des eingesperrten Journalisten Edwin D. die Absicht steht, einen ähnlichen Film zu drehen und den Namen Tanzanias in den Schmutz zu ziehen. Aber man hört so viel und es heißt auch, dass man dem Journalisten dankbar ist, dass er aufdeckt und es wird nur untersucht und dass dahinter ein großer Skandal steckt und man müsse ihn eher schützen.

Wir warten und staunen und warten...

PIUMA Kranke sind wütend und wollen maschieren, habe ich gehört, nur wohin und zu wem, zum Statehouse... ?

Wir schauen von außen zu, um dann wieder zu hören: Tansania sei ein friedliches Land und all das wäre "vom Ausland organisiert" - kennen wir ja, die Ausländer sind schuld!

Das die Sterbenden weitersterben, stört keinen, es geht um die Reputation - wir hoffen wirklich, dass der Präsident (oder irgendein Verantwortlicher im Land) irgendwann eingreift und dem Spuck ein Ende macht.

Ich staune wie Tanzanier die Reputation ihres Landes zerstören, wenn sie Kranke sterben lassen und dann die Schuld auf jene im Land schieben, die sich für die Kranken und Armen einsetzen.

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