Monday, October 02, 2006

Gottfried, der Sekretär vom EAWM ruft mich an und sagt mir, dass er Anrufe bekommt, die fragen, warum ich vom EAWM alleine gelassen werde.
Also: Ich finde den EAWM (Evangelsichen Arbeitkreis für Weltmission) in Österreich sehr fördernd und ich fühle mich nicht alleine gelassen, weder vom Sekretär Gottfried Mernyi, noch von den Vorsitzenden.
Der EAWM kämpft nun schon seit Monaten und Jahren gegen die Korruption in den Partnerkirchen und für Transparenz im Umgang mit den Spendengeldern. Und von unserem EAWM Projektgeldern, die für das AIDS Projekt verwendet wurden und werden ist kein Euro in dunkle Kanäle geflossen.
Das war wahrscheinlich auch ein Grund, warum man mich aus dem Krankenhaus geworfen hat. Du kannst alles tun und sagen, wenn Du das Geld bei der Diözese oder beim Bischof ablieferst. Das höre ich von vielen Seiten und Projekten der Kirchen - vor allem in Afrika.
Ich verurteile NICHT die Afrikaner, das ist ein pädagogisches Problem, welches auch durch die Geschichte zu erklären sein mag:

Hier die "Schuldigen" (Kolonialisten, Missionen) die sich historisch oft wie Schweine benommen haben, bei ihrem Zug durch Afrika; dort die "Opfer" (Schwarzafrikaner) wo viele lokale Eliten (Politiker, Kirchenmänner...) auf der Opferrolle beharren und meinen ohne Hilfe geht es nicht und die Geber haben keine Fragen zu stellen - weil ja Kolonialisten - das habe ich immer wieder gehört. Die Hilfe landet dann immer wieder in den privaten Taschen und hält so die neo-feudalen Strukturen in den Ländern aufrecht, wo es sich die Elite aus Spendengeldern auf Kosten der Armen gut gehen lässt.

Also:
Zu den Armen kommt nichts, ausser die Unterdrückung durch die Menschen mit den vollen Taschen!
Jackson berichtet wieder von Geldern, die im Krankenhaus abgezweigt wurden.

Kaum übt eine Mission Kritik, dann wird ihr von der Partnerkirche bedeutet, sie solle sofort den Mund halten, weil ja historisch schuldig, Kolonialist. Ich beklage, dass da viele Geber mittun und verschreckt den Mund halten und das Argument des "kulturellen Unterschiedes" aus der Tache ziehen.
Ich fordere, dass vor allem die Kirchen, wie andere Missionen oder Geschäftsbeziehungen genau kontrollieren und Konsequenzen setzen. Nun kriegt doch der Bischof glatt wieder ein neues Auto von der LMC (Lutheran Mission Counsil of Tanzania, das vor allem von Skandinavischen und Deutschen sowie US Amerikanischen Missionen gefüttert wird)!?

Eigentlich gehören aus seiner Diözese einige ins Gefängnis und nicht belohnt. Der Bischof wahrscheinlich auch. Er ist verantwortlich und gezwungen zu handeln, er weiß seit Jahren.

Solches Verhalten macht es unglaublich schwierig mit den Menschen an der Basis zu arbeiten, kaum kommt der arme Bauer oder der Dorfbewohner, der ein bissler besser Englisch kann, ein bisserl in die Nähe des Weissen, dann glaubt er nun stehe ihm einfach Geld zu. Arbeiten und das Leben selbst in die Hand zu nehmen, wird nicht mit Geld verbunden.
Gelernt bei der lokalen lutherischen Kirche: "Wenn Du es zu etwas bringen willst, dann musst Du zur Kirche oder NGO (stehlen?), auf dem Feld verhungert man!"

Ich denke, dass da auch bei den großen Missionen und Spendenorganisationen zuviele Arbeitsplätze dranhängen. Groß ist träge und so will man über die Probleme nicht reden (und schon garnicht öffentlich) und alles geht so weiter. Man WILL dass alles so weitergeht in Afrika und man WILL, dass die Spender nichts erfahren. Ich hoffe, dass immer mehr darüber geredet wird.

Der EAWM spricht darüber und Gottfried schreibt Briefe and die Botschaft, versucht mit anderen Missionen darüber zu reden, wir haben in der Brücke (Zeitung des EAWM) veröffentlicht. Er versucht alles was fair ist, um zum Erfolg zu kommen und ich bin überzeugt, dass das langsam aber sicher Wirkung zeigt. Nun ist er von der Missionsratsversammlung in Deutschland eingeladen worden im Herbst ein Impulsreferat über die Korruption in den Partnerkirchen zu halten, das ist doch ein Erfolg, da trifft sich halb Europa.

Alle sind aufgerufen mitzudiskutieren und ihre Solidarität zu zeigen! Auch die Leser dieses Blogs.

In Bulongwa ist es ruhig. Die Patienten finden angeblich immer mehr Schachteln mit alten Medikamenten und manche sind original verpackt und das beweist wohl, dass es nicht Jackson, PIUMA oder ich waren, welche die Medikamente in die alten Schachteln gefüllt haben, um sie dem Premierminister unter die Nase zu halten.
Das wurde nämlich immer wieder behauptet, für mich typisch lokale Kirche und deren Mitarbeiter vor Ort: Lügen dass sich die Balken biegen.

Die Geschichte wird immer bunter und angeblich ist nun die Staatspolizei dran. Was ich immer wieder höre, ist die Aufregung um den Film "Darwins Nightmare" der 2 Jahre nach seiner Premierung in Europa nun in Tansania großes Aufsehen erregt. Die Menschen denken, dass der Film den Namen Tansanias beschmutzt hat und das manche Dinge falsch dargestellt wurden. Zum Beispiel ist bis heute KEIN Beweis gefunden worden, dass über Tansania Waffen verschoben werden, auch Sauper konnte die Aussage seines Filmes: Fisch raus und Waffen rein - nicht belegen und das hat böses Blut gemacht.
Andererseits wurde der Film in Europa nicht als negative Kritik aufgefasst, sondern als "Globalisierungskritik" was auch immer das heißt. Von der Globalisierung profitiert Tansania eher - wirtschaftlich. Die Umweltzerstörung und globale Erwärmung ist ein Problem, dass sich in Ostafrika auszuwirken scheint.

Nun wird angeblich behauptet, dass hinter dem Filmen, des eingesperrten Journalisten Edwin D. die Absicht steht, einen ähnlichen Film zu drehen und den Namen Tanzanias in den Schmutz zu ziehen. Aber man hört so viel und es heißt auch, dass man dem Journalisten dankbar ist, dass er aufdeckt und es wird nur untersucht und dass dahinter ein großer Skandal steckt und man müsse ihn eher schützen.

Wir warten und staunen und warten...

PIUMA Kranke sind wütend und wollen maschieren, habe ich gehört, nur wohin und zu wem, zum Statehouse... ?

Wir schauen von außen zu, um dann wieder zu hören: Tansania sei ein friedliches Land und all das wäre "vom Ausland organisiert" - kennen wir ja, die Ausländer sind schuld!

Das die Sterbenden weitersterben, stört keinen, es geht um die Reputation - wir hoffen wirklich, dass der Präsident (oder irgendein Verantwortlicher im Land) irgendwann eingreift und dem Spuck ein Ende macht.

Ich staune wie Tanzanier die Reputation ihres Landes zerstören, wenn sie Kranke sterben lassen und dann die Schuld auf jene im Land schieben, die sich für die Kranken und Armen einsetzen.

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