Monday, November 17, 2008

Mein letztes Posting war nicht ganz verständlich.

Wie man in ThisDay http://www.thisday.at/ und anderen Tansanischen Zeitungen lesen kann, entwickelt sich Tansania offensichtlich langsam aber sicher zum Rechtsstaat, in dem auch die größeren Diebe zur Verantwortung gezogen werden.

Das kann man auch heute wieder in der Tansanischen Presse studieren. Der neue Präsident ist offensichtlich darum bemüht, funktionierende und unabhängige Rechtssysteme zu schaffen, die auch die großen Afrika-Diebe zur Verantwortung ziehen. Zumindest in Staat und Wirtschaft.

http://www.thisday.co.tz/News/4881.html "Die Nation erwartet die Namen der Hauptschuldigen". Es wird in der Presse weiter argumentiert, dass auch ein Dieb, der seine Schuld zugibt und das Geld zurückgibt vorerst mal vor Gericht gehört. Absetzen und zurückzahlen ist zu wenig.

Es geht bei dieser Geschichte im Moment hauptsächlich um die verschwundenen Millionen in der Tansanischen Nationalbank. Ein Teil der Verantwortlichen sitzt im Gefängnis und/oder stehet vor Gericht und es bleibt abzuwarten, ob auch die politischen Hintermänner zur Verantwortung gezogen werden und ob es zu ordentlichen Prozessen kommt, in denen dann womöglich auch gegen Hintermänner ausgepackt wird.

Das Bild in der Lutherischen Kirche ist ein anderes! Dort sind solche Bewegungen nicht zu erkennen, niemand wird zur Verantwortung gezogen und die abgängigen Gelder bleiben verschwunden. Immerhin wird neuerdings und nach Jahren zum ersten Mal offiziell zugegeben, dass Geld verschwunden ist http://www.elct.or.tz/:

http://www.elct.or.tz/documents/Statement.2008.11.07.doc

Trotzdem, aus diesem Statement lassen sich wenige Fakten erkennen und die Größenordnung der Diebstähle und der fehlenden Bücher wird wohl bewusst verwischt und auf den sogenannten "Einzelfall" Bulongwa Krankenhaus eingegrenzt. Zugleich werden in alter Manier wieder andere beschuldigt, der Kirche schaden zu wollen, nämlich die, die über die Diebstähle reden und im Drüberwischen werden diese dann auch der Lüge beschuldigt, entgegen allen Fakten aus unabhängigen Untersuchungen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Kirche und jene Missioneswerke und Ihre Vertreter, die seit Jahren in Tansania am Gesetzesbruch beteiligt sind, die verantwortlichen Missionsdirektoren, Finanzsekretäre, Missionare und Bischöfe, auch wirklich anzeigen werden und ob schliesslich geklärt wird, wieviel Geld in den letzten Jahrzehnten in Makete und in anderen Diözesen nicht abgrechnet wurde, oder verschwunden ist. Es bleibt abzuwarten, ob die Spender in Deutschland und der Welt darüber aktiv aufgeklärt werden, was genau mit ihrem Geld geschehen ist. Es ist bereits eine Straftat, zum Rechnungsabschluß keine Bücher vorlegen zu können. Fehlende Bücher rechtfertigen auch nicht die nächste Überweisung, wie es jahrelang Usus war und offensichtlich immer noch ist.

Es ist eine Tatsache, die aus den Publikationen der kirchlichen Organisation LMC ersichtlich ist, dass es beim Großteil der Projekte der Kirche in Tansania keine Bücher und nicht einmal interne Rechnungsabschlüsse gibt. Dass es keine externen Prüfungen gibt, mag für die Missionswerke und Kirchen in Deutschland okay sein - wenn das den Gesetzgeber in Deutschland nicht kümmert, in Tansania ist das allerdings ungesetzlich. Und den internationalen Pürfungsstandards entspricht es auch nicht.
Die Vereinigte Evangelische Mission (VEM) ist auch in Tansania im LMC verteten und hat auf ihrer Homepage einen Verhaltenskodex veröffentlicht, der sich gegen Korruption richtet und Gesetzestreue ausdrücklich einmahnt. Warum die VEM im LMC nichts dergleichen tut, um die Gesetze durchzusetzen, das bleibt ein Rätsel. Das Eine reden und das Andere tun, das ist ein oft gefundenes Muster bei Menschen und Vereinigungen. Was gut klingt wird oft schon für wahr befunden, vor allem bei religiösen Vereinigungen. Leiden tun darunter andere. Und wer nachfragt ist ein Ketzer.

Dass die Bischöfe in Tansania nun wie Missionswerke in Deutschland offensichtlich große Ressourcen verwenden, um die Kriminalität in der Kirche immer wieder als Einzelfall Bulongwa hinzustellen, mich persönlich angreifen (auch Unwahrheiten über mich und lautere Afrikaner zu verbreiten) und mir unterstellen, dass ich einen einseitigen Medienkrieg führen würde, das zeigt, dass Kirchenvertreter in Tansania und Deutschland offensichtlich von Medien und Journalismus nichts verstehen und meine Möglichkeiten überschätzen. Ich denke, das ist eine gut durchdachte Strategie von Kriminellen und jenen, die glauben über Recht und Gesetz zu stehen.

"UM GOTTES WILLEN" http://www.mission.de/

Ich denke, dass die neue Kampagne der Missionswerke "Um Gottes Willen - der Welt zuliebe", die 250.000 Euro kostet, eher dazu geeignet ist, die Öffentlichkeit zu manipulieren, als meine bescheidenen Mittel und mein Blog. Hier wird mit Medienexperten ein geschöntes Bild gezeichnet. Wobei wohl zwis hen den verschiedenen Organisationen genau zu unterschieden ist. Über die Fakten der Veruntreuungen und Diebstähle und die Probleme, die sich daraus ergeben, wird nicht geredet. Ich habe keine 250.000 Euro für eine Kampagne, die Missionswerke und die Kirche schon. Es gibt sowas wie die Wahrheit und gerade Lutheraner könnten sich darauf besinnen.

Vicky Ntetema, die Chefin der BBC in Dar es Salaam - die in letzter Zeit wegen ihres Undercover-Reports über das Töten von Albinos weltweite Schalgzeilen gemacht hat - und Rayben Sanga einen angesehenen Wirtschaftstreuhänder in Dar es Salaam, sowie andere Afrikaner, als Gruppe von Menschen zu bezeichnen, die einen Medienkrieg gegen die Kirche führen würden und Lügen verbreiten würden, das halte ich für besorgniserregend und besonders beleidigend. Der Kolonialismus ist offensichtlich doch nicht tot.

Ich bezweifle, dass die Missionsdirektoren Dr. Klaus Schäfer, Manfred Scheckenbach und Volker Schauer solche Aussagen in Deutschland gegen Radiochefs und angesehene Wirtschaftstreuhänder erheben oder zulassen würden. Diese Beschuldigungen sind besonders ungustiös, da sich diese Afrikaner im Vergleich zu den Kirchenvertretern in Tansania und den Missionswerken in Deutschland keinen Gesetzesbruch geleistet haben. Der Dieb, Zudecker und Gesetzesbrecher beschuldigt den Aufdecker als Lügner. Das ist der Menschenrechtskampf der Missionswerke.

Ich halte diese Beschuldigung von Afrikanern für latenten Rassismus der zuständigen Kirchenvertreter aus Europa. Sie können und wollen nicht verstehen, dass es Afrikaner gibt, die nicht abhängig sein wollen und ehrlich sind, die sich in der Tradition des Staatsgründers und Christen Nyerere für die Menschenrechte in ihrem Land einsetzen und sicher nicht von "Dr. Brandl" gesteuert oder kontrolliert sind. Viele sind meine Freunde und darauf bin ich stolz. Diese Menschen haben große persönliche Ressourcen eingesetzt und persönliches Engagement, unbezahlt und unbedankt und haben es nicht verdient, von Gesetzesbrechern im Salär von Kirche und Spendern aus Deutschland und Tansania gedemütigt zu werden.

Diese Menschen lieben die Kirche, ihre Kirche und wollen darin keine Kriminellen. Auch keine kriminellen Pastoren oder Bischöfe oder sonstige Kirchenmitarbeiter, das haben sie auch oft in Mails und Treffen kommuniziert und oft werden sie nichtmal ignoriert.

Mit der fortschreitenden Unterstützung von Gesetzesbrüchen und der Finanzierung einer zumindest in der Vergangenheit kriminellen Kirche, deren Gelder nach wie vor vielfach nicht nachvollziehbar verschwunden bleiben, leisten die Werke den Menschenrechten keine guten Dienst.

Das Rettungsauto (Ambulanzwagen) das im Dokument erwähnt ist, das gibt es in Bulongwa noch immer nicht. Auch wenn es die Herren behaupten.

Es wäre leicht möglich gewesen, mit den gestohlenen Millionen aus dem Krankenhaus oder aus anderen Projekten der Diözese (diese anderen Projekte werden immer verschwiegen und der Bischof ist in Pension geschickt worden und steht nicht vor Gericht, ebenso wie die NMZ Mitarbeiterin und andere Verantwortliche in der Diözese und der ELCT) einen Rettungsdienst zu finanzieren, auch im ländlichen Afrika.
Mit Bildern eines Autos, das für alles nur nicht für den Patiententransport verwendet wird, wird sich das nicht ändern und das andere "verkaufte" Auto, das im externen Auditbericht beschrieben wurde, das bleibt verschwunden? Wo sind die Fahrtenbücher, die Aufzeichnungen... ein bisserl was passiert höchstens dann, wenn es in meinem Blog steht...

Es wird sich nichts ändern, wenn die Sache nicht auch von wirklich unabhängigen Gerichten oder Kommissionen untersucht wird, aber soetwas passiert in der Kirche nicht! Man möchte meinen, die Katholiken dürfen sexuell missbrauchen und die Lutheraner dürfen stehlen - ungestraft ! Das lehren mich die letzten Jahre. Und wenn einer drüber redet, der sich eigentlich nur um seine Patienten kümmern wollte, aber dem der Diebstahl über den Weg gelaufen ist, dann ist das nahezu Gotteslästerung und Kampf gegen die Kirche?

Wunderbare christliche Welt!

Ich lebe zur Zeit in Asien und mir fällt auf, dass Buddhisten ziemlich friedlich sind und nicht ständig vor andern gut dastehen müssen, auch wenn sie dazu lügen müssen. Vielleicht könnte man da was lernen?

Google Earth