Der besondere Beitrag des Nordelbischen Missionszentrums in Hamburg zu den Veruntreuungen und der „Kunst des Stehlens“ in der Lutherischen Diözese in Makete (ELCT/SCD)
NMZ über ehemalige Mitarbeiter in Korruption und Diebstahl von Spendengeldern in Tansania verstrickt.
Laut dem ehemaligen Generalsekretär der SCD (South Central Diocese) war eine Mitarbeiterin des NMZ bis Juni 2004 als Leiterin der Finanzabteilung in der Diözese tätig. Sie hatte einen Missionarsvertrag für 4 Jahre.
Laut unabhängiger Buchprüfung für die Jahre 2003 und 2004 sind in der Diözese offensichtlich mehrere 100.000 Euro zum Großteil aus Spendengeldern, sowie aus Förderungen und Steuergeldern des Staates Tansania verschwunden.
Für die Zeit vor 2003 und nach 2004 gibt es keine verlässliche, unabhängige Buchprüfung.
Obwohl das NMZ mit anderen beteiligten Missionswerken die erste und einzige unabhängige Buchprüfung der Diözese in Makete für die Jahre 2003 und 2004 finanziert hat, bleibt die Frage im Raum stehen, warum das NMZ in der Folge anscheinend keine ausreichenden Konsequenzen gezogen hat, um die naheliegende Verwicklung der eigenen Mitarbeiterin zu untersuchen.
Diese Angestellte hat offensichtlich für Jahre die Finanzabteilung der Diözese geleitet und unter ihren Augen sind Strukturen entstanden oder aufrecht erhalten worden, welche den Abgang von großen Summen erst ermöglichten und auch zu einem völligen Stillstand aller Projekte führten. Die Probleme in der Diözese sind seit Jahren bekannt und betreffen nicht nur das Bulongwa Lutheran Hospital, das mittlerweile ohne funktionierender HIV/AIDS Klinik und ohne einen einzigen Arzt dasteht, sondern die ganze Diözese.
Über Unregelmäßigkeiten in den Jahren 2003/2004 wurden dem jetzigen Direktor und dem Afrika-Referenten des NMZ von mehreren Seiten – unter anderem von einem Tansanischen Buchprüfer (CPA – Certified Public Accountant) - wiederholt Mitteilung gemacht. Es wurde darauf nicht im Sinne einer Aufklärung reagiert.
Wohin die Gelder verschwunden sind, das ist noch immer völlig unklar und die Öffentlichkeit wurde nicht informiert.
Der jetzige Direktor des NMZ und sein Afrika-Referent haben Ihre verantwortlichen Posten beim NMZ erst nach jener Zeit bezogen, in welche die grundlegenden Entscheidungen fielen, die das korrupte Umfeld in Makete mitermöglicht haben.
Gerade deshalb stimmt nachdenklich, dass der Direktor des NMZ, der sich wissenschaftlich mit Korruption in der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit beschäftigt und sein Afrika-Referent, nicht die Kraft finden, die Sache einer unabhängigen, gerichtlichen Aufklärung in Deutschland und Tansania zuzuführen. Das könnte als Weg zur Stärkung der Rechtssysteme und als Chance der Wiedergutmachung und Auffindung der Gelder dienen.
Der Afrika-Referent ist der Diözese in Makete schon länger verbunden und kennt die problematische Situation schon seit Jahren, vor allem auch durch seine früheren Projektreisen.
Kritiker wurden von NMZ - Vertretern lange Zeit negiert, später unter der jetzigen Leitung auch als Lügner bezeichnet und ihre Sprache wurde zum Problem erklärt.
Auf einer Konferenz über Korruption in der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit wird nun ein Bild der Lage von der Korruption in Makete gegeben, das mit den genannten Fakten wenig zu tun hat. Das Problem der Menschenrechtsverletzungen in der Diözese wird beiseite geschoben und die Beteiligungen der NMZ - Experten an der jahrelangen gedanken- und widerstandslose Förderung, der auch nach Tansanischen Gesetzen rechtswidrigen Situation, wird ausgespart.
(Es gab in den letzen 2 Dekaden übrigens mehrere solcher konsequenzloser Treffen von Missionsvertretern aus ganz Deutschland, wo die Probleme der Korruption in eigenen Projekten auf die lange Bank geschoben wurden und die Gelder zur Finanzierung von korrupten Eliten weiterflossen.)
NMZ - Expertentum, das als Hilfe angetragen wird, fördert so die Unterminierung des mühsam auf die Beine kommenden Rechtssystems in Tansania. Dass das durch eine kirchliche Organisation geschieht, die besser als das Gesetz sein sollte, gibt wiederum sehr zu denken.
Die korrupten und kriminellen Strukturen, die durch kirchliche Entwicklungshilferessourcen gefördert wurden und über Zwischengesellschaften, wie das LMC (das LMC ist eine in Tansania offiziell nicht registrierte Gesellschaft in der die Missionssekretäre aus dem Norden bedeutenden Einfluss auf die Verteilung der Spendengelder für ganz Tansania ausüben. Anm Di. 8. Juli 2008, 9hrs44) weiter gefördert werden, haben es unter der Führung des mittlerweile abgewählten Bischofs Manyiewa ermöglicht, dass die Würde und die Gesundheit von Menschen, die gegen die Diebstähle von Geldern demonstriert haben, verletzt wurde. Tansanier wurden unter anderem um das Recht auf gute Gesundheitsfürsorge gebracht, weil die HIV/ AIDS Klinik mit Gewalt geschlossen wurde und nie wieder in der gleichen Qualität geöffnet wurde.
m Übrigen bin ich der Meinung, dass die zuständigen Missionssekretäre in Europa zurücktreten müssen und die kirchliche Finanzgebarung in Europa und Tansania vollkommen offengelegt werden muss und Verantwortliche für Diebstähle und Unterschlagungen in Tansania und in anderen Ländern zur Rechenschaft gezogen werden müssen.