Friday, December 08, 2006

Mein Gefühl ist, dass manche hier sich freuen, wenn PIUMA Mitglieder sterben, wegen der schlechten AIDS Therapie - wieder ein paar Störenfriede weniger.

Aufstand für diese Menschen gibt es keinen, schon garnicht von den Gebern aus Europa - auch nur leichte offene Kritik an der afrikanischen Sache kommt nicht in Frage - da wird lieber Kriminalität geduldet.
Der Distrikt geht in der Korruption unter und der Padre aus Ikonda sagt das, auch im Fernsehen erzählt er: Alles Korruption. Die BBC hat den Report in dem der Bischof das Abgehen von über 200.000 Euro aus dem Lutheranischen Krankenhaus in Bulongwa zugibt, noch immer nicht gespielt.

Interventionen.

Es gibt nun offensichtlich Untersuchungen aus dem Statehouse und aus dem Büro des Premierministers. Wohin das führen wird? Auf jeden Fall werden Lehrer und Kinder in Bulongwa und den Dörfern befragt. Das finden die gut. Das erzählen mir Lehrer.

Ich war in Njombe und habe mein altes Auto geholt. Der Vorsitzende der NGOs in Njombe fällt mir um den Hals, er ist wütend auf TACAIDS. Ich sage "das müsst ihr schon selber machen".

Der Vorsitzende L. hat angeblich gesagt, dass er es keinem angeschafft habe "die Hose runterzulassen und AIDS zu bekommen" nachdem er von AIDS Kranken und NGOS mit der fehlenden Hilfe und seinem großen Auto und den vielen hohen Diäten konfrontiert wurde. Wird erzählt.

(Ein weiterer Vorschlag zur Rettung Afrikas: Keine Finanzierung von "sitting allowances" = Geld für das Sitzen in Seminaren für uninteressierte Entwicklungshelfer, Sozialarbeiter, Beamte, Kirchenmitarbeiter, Gesundheitspersonal, die von einem Seminar zum anderen eilen, weil sie dort jeden Tag mindestens 30 Dollar bekommen)

Der Vorsitzende der NGOs in Njomnbe kann sehr gut Deutsch und kennt auch Vertreter jener protestantischer Missionen in Deutschland, die in der Gegend aktiv sind - er hat in Deutschland studiert. Er ist auch ein Freund von Betty, der Oberschwester in TANWATS, die seit Jahren ihren tapferen Kampf gegen AIDS führt (siehe www.highlandshope.com) und mit uns in Toronto war (AIDS 2006).

Er wirft vielen Geldgebern vor, die Korruption und den Diebstahl der Gelder geschehen zu lassen, er sagt, er habe das auch schon in Europa deponiert, aber man habe nicht reagiert. Er gibt mir die neueste Publikation über Korruption von "Haki Elimu" (Recht auf Erziehung) einer NGO die sich sehr für Bildung, Accountability und Menschenrechte stark macht. Dort steht, das Njombe das korruptteste Distrikt ist.

Gestern waren 2 Patienten in meinem Haus, die offensichtlich unter Nebenwirkungen der Antiretroviralen Therapie (AIDS Therapie) leiden. Eigentlich einfach zu behandeln, aber soetwas interessiert hier keinen. Im Krankenhaus wurden schon Monate keine cd4 Tests gemacht.

PIUMA ist tapfer, aber ich bezweifle, dass sie schon so weit sind, die Office und die Bücher alleine zu organisieren. Sie brauchen ein wenig Training. Das wäre was, wenn ein Volunteer käme, der/die Kiswahili kann und zur Seite stehen würde bei der Bürorountine... das wäre wirklich Hilfe!

RAI schreibt heute, dass der Gesundheitsminister, den Ankauf der HIV Tests gestoppt hat, die ständige Aufdeckung der Korruption scheint zu wirken. Er beschuldigt nun offensichtlich seine Mitarbeiter, nachdem er seit Monaten negiert, abgestritten und die Käufe der minderwertigen Tests unterstützt hat. Ein ähnliches Bild wie bei den cd4 Maschinen.

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