Ich sitze am Flughafen in Wien und bin unterwegs nach Tansania, endlich wieder.
Obwohl ich nicht mit der Leichtigkeit fliege, wie früher. Zu viele Steine im Weg, durch die Lutherische Kirche in Tansania und die Gerüchteküche, die Personalisierung durch die "Partner" auch in den "Partnermissionen" die sich der offenen Diskussion über Veränderungen verweigern - trotz vieler Information die in ihre Richtung geflossen ist.
Ein wenig mehr Öffentlichkeit täte gut.
Die Rolle der Medien in der Entwicklung, die Rolle der Kommunikation, die Rolle von Kontrolle!
Die Sache mit den Diebstählen und der Korruption in der ELCT soll offensichtlich nicht mit allen Beteiligten und darunter Leidenden diskutiert werden und es wird lieber weiter von "internen kirchlichen Problemen" gesprochen und dass das "Monitoring und die Evaluation verbessert werden sollen". Über die auch in Tansania strafrechtlich verfolgbaren Taten, die durch Auditoren und Fachleute in Tansania belegt wurden, will man nicht offen diskutieren, man sitzt immer wieder mit den Verantwortlichen an einem Tisch. Man diskutiert nicht mit den Menschen an der Wurzel, man lässt offensichtlich Journalisten aus Afrika wissen, dass "das Propaganda der österreichischen Missionen sei..." es geht um alles mögliche, auch in Mails, die großteils hintenherum an Gottfried geschrieben werden, mit dem Zweck über meine Mails und meinen Weg zu klagen (ohne sagen zu können was konkret mein Weg ist, oder was dann daran falsch sei), nur NICHT um die Diebstähle, nicht um die Armen... mit keinem Wort!
Geschrieben habe ich darüber schon lange - auch im Vertrauen und nicht öffentlich. Auch die Geschichte dazu und meine Aussagen nun in die Öffentlichkeit zu gehen sind alt, nachzulesen in meinem Blog und für die Beteiligten noch früher in alten Mails. Man lässt uns wissen, dass man tätig ist und ich "unreflektiert" bin.
Warum sagt man dann nicht, was man tut? Das könnte sogar vertraulich geschehen, wenn man die Situation ändern will.
Projekte arbeiten nicht und Geld verschwindet, seit Jahren! - Wieder mal die langbärtige Forderungen nach neuen Regeln und Evaluierung - monatelange Diskussionen - neue Papiere - womöglich wieder Geldflüsse?
Entwicklung heißt auch Konsequenzen ziehen, das sieht man schon bei der Kindererziehung, bei jeder Entwicklung und jeder Afrikaner ist genauso selbstverantwortlich wie andere Menschen und sehr erwachsen, sie können Abmachungen genauso einhalten, wie andere, das ist kein "kulturelles" Problem. Wenn sie es nicht tun und verschleppen, dann ist das irgenwann mal als kriminell zu bezeichnen, diese Schwelle haben wir schon lange übertreten. Überall das Gleiche, kein Problem der Kultur, der Region in der gelebt wird. Eine Frage von gut und böse, von ehrlich und unehrlich.
Dass afrikanische Bischöfe und Vertreter der Geber Missionen an einem Tisch sitzen und "reden" ist zwar löblich, hilft aber offensichtlich nicht weiter. Mit den anderen Betroffenen wird nicht geredet, obwohl diese versucht haben Kontakt aufzunehmen, dass Gelder Gesellschaften verändern und Machtverschiebung bewirken und DESHALB Geber große Verantwortung haben und dass Geldgaben großen Einfluss auf die Zusammensetzung der Gesellschaft haben können ist wohl unbestritten! Da könnte man auch bei Soziologen oder Entwicklungstheoretikern nachfragen?
Ich lese eben ein gutes Buch "Why foreign aid insn't working - The Trouble with Africa" von Robert Calderisi, wo es genau darum geht:
Afrika, seine Führer und viele Geber sind verantwortungslos. Nicht alle, aber sehr viele. Nicht überall, aber sehr oft.
EIN Vorschlag zur Lösung ist, dass es Mechanismen geben muss, die kontrollieren und die Wiedereinholung verschwundener Gelder sicherstellen.
Der Autor war 30 Jahre lang bei Weltbank und Kanadischer Entwicklungshilfe tätig und viel bei und mit den Menschen unterwegs, auch mit den Armen in den Dörfern. Er schreibt voll Ärger und Zuneigung und nimmt die Menschen Afrika's für voll, er entschuldigt keine Taten mit rassistischen (oder rassischen?) oder kulturellen Argumenten - er versucht zu erklären, allerhöchstens, aber er rechtfertigt nicht.
Es wurde in Makete in großem Stil gestohlen und das hat nicht die adäquaten Konsequenzen, zumindest nicht in der lokalen lutherischen Kirche (Der Protest PIUMAs hat immerhin dazu geführt, dass der Aufklärung des Verbleibs der 170.000 Dollar für die AIDS Arbeit der Regierung aufgenommen wurde und Distriktsbeamte rausgeflogen sind und zwar sehr schnell nach dem Besuch und dem Gespräch mit dem Premierminister, das wurde auch im Tansanischen Fernsehen ausführlich und mit Statements gebracht - die Kirche zu attackieren ist delikat "we are the church, we are different"...)
Die meiner Meinung nach richtigen Konsequenzen:
Aufklärung und offene Diskussion bei Dingen, welche die Gemeinschaft betreffen (der Dieb ist das Problem, dass System, dass den Dieb ermöglicht vielleicht auch- aber sicher nicht die Menschen, die darüber sprechen) - rechtliche Konsequenzen - Einbringung der Gelder und Zuführung zum gedachte Zweck.
Es sind Spendengelder, was heißt:
Menschen geben Geld, um Menschen zu helfen und nicht um sich monatelang mit "Problemen" oder Argumenten wie "so ist halt unsere Kultur" oder "so ist halt deren Kultur" hinhalten zu lassen. Das wäre noch okay, wenn man die "Probleme" den Spendern mitteilt und sie in die Diskussion mit einschließt. Das geschieht selten.
Es dürfte im Moment wenigsten kein Geld nach Makete überwiesen werden, denke ich. Aber ganz sicher kann man nicht sein. Offene Statements dazu täten gut - sich festlegen, damit es Konsequenzen geben kann, aber damit tun sich viele schwer - ich weiß nicht warum.
Gesammelt wird auf Internetseiten einer großen Gebermissionen noch immer und schon lange unter dem Namen von Projekten oder Vorhaben, die so nicht mehr existieren, das verstehe ich nicht. Das ist nicht notwendig! Bei offener Diskussion und auch dem Eingestehen von Fehlern könnten alle lernen und die Hilfe und Projekte würden besser werden.
Ich denke zu Spendern kann man ehrlich sein.Meine Entsendeorganisation, der EAWM ist das, das ist der einzige Weg. Dass nun im Moment weniger Geld fließt ist verständlich, der Überbringer schlechter Nachrichten wird immer zuerst bestraft.
Mein Auto ist wieder mal kaputt, dürfte ein Totalschaden sein und so werde ich wohl mehr als meinen Verdienst in das Projekt Tansania stecken, aber jetzt kommt der Flieger!
Ich werde mich nun wieder öfters melden.
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