Monday, March 20, 2006

Die Menschen ärgern sich - oder sie nehmen es zur Kenntins, oder versuchen ein Stück vom Kuchen zu bekommen - schön, fair und gerecht ist das alles nicht. Warum bauen Priester oder Kirchenangestellte schöne Häuser, nachdem sie ein Jahr für die Kirche gearbeitet haben? Wo sie doch angeblich nur 30, 50 oder 100 Euro verdienen?

Mamepo, ein Geschäftsmann, der in der Kirche sehr engagiert ist und immer wieder Gratisfuhren für Waisenhaus oder Kirchenprojekte macht, ist erschüttert. Er will Jackson Mbogela sprechen, woher der die Informationen habe, die er an die Zeitung gegeben hat. Es ist also nicht nur das Krankenhaus, die ganze Kirche sei voll mit Dieben. In der Zentrale des Bischops sei viel Geld verschwunden. Er werde seine Spenden stoppen.

Mamepo arbeitet Tag und nach, hat angefangen als junger Mann, mit einem Fahrrad, nun hat er 2 Lastwägen. Er schafft das trotz Konkurrenz zur Privatindustrie, die sich oft auf abgezweigten sehr günstig bis gratis "privatisierten" Projektautos aufbaut.

Die Menschen weigern sich in der Kirche zu opfern - WOZU ist die Frage, wenn innerhalb zwei Jahren mehr als 200.000 Euro verschwinden (mir fällt auf, dass es scheinbar immer weniger wird - weil der Euro immer mehr wert wird, es bleiben vorerst 270 Millionen Tansanische Schillinge).

Ein Auditor und Mkinga aus einer großen Stadt, der ein dickes Buch hat mit gestorbenen Projekten, der hat eine Stellungnahme auf Kiswahili geschrieben und die wird nun den lokalen Kirchenvertretern übergeben. Ich habe ein wenig Sorge, dass das Ganze in Aggressionen ausartet, die Menschen in den Dörfern sind zunehmend wütend sowohl auf die Kirche, als auch auf die Geber, als auch auf "uns", die Überbringer der Botschaft.
Die Auseindandersetzung finde ich sehr gut, aber was kommt dann? Schade, dass es vor allem durch Zauderei und die Geldflüsse aus Europa so weit kommen musste, dass dieses System ohne allzu nachdrückliches Nachfragen aus Europa so lange erhalten wird.

Ich denke bei Spendengeldern müsste man noch strikter sein als in Geschäftsbeziehungen.

Kein Bericht, keine Abrechnung: Sofortiger Stopp der Überweisungen. Nun dauert es schon Monate und Jahre.

Immer wieder haben Volontäre oder heimkommende Missionare auf diese Dinge hingewiesen, man hört nicht gerne auf die Boten schlechter Nachrichten. Ein sonderbarer Umgang mit Spendengeldern in der Kirche in Europa. Der Bote ist schuld. Kill Jesus, er hat den Tempel greinigt. Wo bleibt die Traditions Luthers - in dieser Hinsicht?

Wir haben immer mehr Patienten und immer mehr zu tun, die Situation in der SCD/ELCT Kirche wird immer unerträglicher. Angeblich will die ELCT (Kirchenleitung in Arusha) nun ein Fact Finding Team schicken, wird aber auch Zeit. Es ist schon 5 nach Zwölf.

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