Monday, February 06, 2006

Meine Bosse vom EAWM haben folgenden Brief an den Bischof geschrieben und somit die Partnerschaft aufgekündigt:

Bishop Rt. Rev. Shadrack Manyiewa
ELCT – SCD
P.O.Box 22 Makete
elct-scd@africaonline.co.tz
Vienna, 3rd February 2006


Dear Bishop Manyiewa,

On behalf of the EAWM board we refer to your e-mail from the 13th of January and to our letter from 19th of January 2006 , which we have submitted via e-mail and normal post to ELCT SCD.
We regret that EAWM has not received the promised audit-reports in the meantime. This is for us a sign of weak commitment, responsibility and accountability. As we pointed out in the above mentioned letter we want to inform you now about the current decisions of the EAWM board:
For EAWM is no longer helpful to have structures with are hindering an effective care for PLWAH in the Makete district. We are also sorry to say that according to our knowledge the agreements (2003) and the memorandum of understanding signed by the leadership of ELCT SCD (2004) regarding the HAART programme have not been accomplished from your side. Therefore we have to find other structures/partners who are supporting the care for the affected and sick people.
We will advise Mr. Jackson Mbogella and the team of the CTC to find workable and reliable structures in the Makete District who are able fulfil the commitments of the HAART programme, which also concern the EAWM commitments towards the governments of Tanzania and Austria as well as towards other international partners.
We will advise Dr. Rainer Brandl and the Austrian co-workers to fully concentrate their efforts to the further development of the (medical) programme and the pending reports.
EAWM feels committed to continue the personal and financial support for all efforts to care for PLWAH in Makete (according to Matthew 25, 31-46).
We ask you to accept our decisions towards the HAART programme.

Yours sincerely

Ein mutiger und guter Schritt! Es ist zwar aus der Österreichischen Kirche hier kein (oder kaum) Geld verschwunden (und beim HIV/AIDS Budget da halte ich die Hände drauf mit der Hilfe von Erika und Gerhard, aber zunehmend auch mit Hilfe von PIUMA und afrikanischen Freunden), aber insgesamt dürften es einige 100.000 Euro aus Spendengeldern in den letzten Jahren gewesen sein, die veruntreut oder nicht richtig verwendet wurden. Der Generalsekretär der Diözese hat mir gestern wieder versichtert, dass 2005 in der Office des Bischofs ca 80.000 Dollar nicht richtig oder garnicht verbucht wurden.
Der "Auditreport" nimmt darauf nur in einem Satz Bezug. Der Auditreport ist voller Fehler und der GS vermutet, dass aus dem Bischofsoffice Bestechungen stattgefunden haben. Das wird für die Auditoren noch Folgen haben?

Die Kirche entwickelt sich zum Krimi. Heute war ich in der Office und habe versucht einen Brief des Bischofs zu bekommen um meine Aufenthaltsbewilligung zu verlängern. Keiner war da, so werde ich morgen früh noch einen Versuch machen und falls es nicht klappt, den Generalsekretär in Njombe treffen, er sagt ich dürfe nicht heimfliegen auf keinen Fall. Eigentlich müsste ich das Donnerstags tun, wenn es nicht klappt.
Wird es aber. Was ich auf keinen Fall machen werde ist hier wieder als Illegaler zu arbeiten, so wie 2003 oder Dr. Hans und seine Frau Adelheit im Moment. Wenn uns die Kirche oder das Land nicht will, bitte! Ich werde die Gesetze hier befolgen.
Ich werde andere Partner hier in Makete finden und unser Team ist sich einig, dass wir zusammenhalten und weitermachen. Vorerst im Krankenhaus, wenn man uns lässt und so wie MSF (Ärzte ohne Grenzen) als Dienstleistung von aussen.

Heute waren die Vertreter vom NACP (National AIDS Controll Programm) und aus dem MoH (Gesundheitsministerium) da und haben gemeint unsere Klinik wäre die beste, die sie gesehen hätten - bis jetzt, wir würden Vorreiter sein (das wollte ich ja vor zwei Jahren). Besonders beeindruckt waren die Kollegen davon, dass wir cd4 counts in einer Stunde erledigen und nicht wie an anderen Häusern (in Dar es Salaam) zwei Wochen für die Ergebnisse benötigen, Danke dem Cyflow.
Was mich ein wenig betroffen gemacht hat ist, dass alle der Meinung waren, wir wären ein Projekt von Ärzten ohne Grenzen und die Ärzte hätten alles zur Verfügung gestellt und gekauft, die Reagenzien, die cd4 Maschinen, das wäre beim NACP von MSF wiederholt so kommuniziert worden. Es ist mir schon öfters aufgefallen, dass MSF Makete als "ihr" Projekt verkauft. Ist aber nicht so, alles kam vom EAWM und durch unseren Einsatz, wir waren die Ersten hier und sicher auch die mit dem meisten direkten finanziellen Einsatz, so wie auch das Krankenhaus in Ikonda, alle Ausrüstungen zur HIV/AIDS Diagnostik wurden ausschließlisch über EAWM, Ikonda und Highlandshope finanziert. MSF steuert die Medikamente für die opportunistischen Infektionen bei und hin und wieder Personal, ausserdem helfen sie beim wertvollen follow up der Patienten und wir machen manchmal gemeinsam Schulungen - eine fruchtbare Zusammenarbeit mit netten Menschen und Kollegen. Zu Beginn gab es ziemliche Vorbehalte von MSF gegen unseren Weg und unsere Ausrüstung. Gute Verkaufsabteilung denke ich, Performance ist nicht ganz so gut. Finde ich ein bisserl unfair!

Trotzdem, MSF leistet großartiges international beim Lobbying für billigere Medikamente und fairen Zugang zu diesen.

Was wichtig ist, ist, dass Ikonda und Bulogwa und Makete (dort betreibt MSF die CTC fast alleine, weil sich das Regierungspersonal ziemlich verzupft hat) mehr als 500 Menschen auf der Therpie haben! Mit cd4 count, Leberwerten, HB Kontrollen, wer sonst noch - und wer so im Staub und fern von Stadt und Asphalt?

Eine HIV positive Mitarbeiterin hat wieder sehr niedrige Helferzellen, ich mache mir Sorgen, sie hat zu viel gearbeitet, lebt für die anderen und ist schwach. Ich weiß nicht ob sie Resistenzen hat, habe ihre Therapie umgestellt, muss meine Freunde und Kollegen in der Welt über das Internet um Rat fragen. Es passiert immer bei Kollegen, dass alle Schwierigkeiten zu meistern sind, die kriegen alle Nebenwirkungen, Probleme, die man vorher noch nie gesehen hat... Ich hoffe, das geht gut - es wird gut gehen, sie lebt auch für ihren, Sohn, der ist nun ein Jahr alt!

0 Comments:

Post a Comment

Subscribe to Post Comments [Atom]

<< Home

Google Earth