Thursday, December 29, 2005

Bangkok, Chon Buri, geordnet.
Wir treffen viele Kollegen, die sich mit HIV/AIDS beschäftigen, mit der Behandlung von Kindern, wir treffen uns mit Labortechniken und Wissenschaftern, die sich mit cd4 Countern beschäftigen und Studien gemacht haben.

Thailand ist ein Aushängeschild - "so macht man es". Und doch, das gleiche Bild. Ein paar wenige Ärzte am Ende, die diese Arbeit interessiert.
Eine Ärztin kämpft darum möglichst viele Patienten in Studien einzuschleusen, über 300 sind es bereits. Nicht um die Pharmamultis mit Daten zu versorgen, sondern um gratis die teuren Medikamente zu bekommen. Trotzdem ist sie durch die Studien international sehr bekannt.
Ihre Klinik hat einen eigenen Eingang - "wegen dem Stigma". Die Helfer, die Sie hat, kommen zu 70 Prozent aus ihren eigenen Patienten, darunter "ladyboys", Touristenführer, das Mädchen aus dem Computershop, einer der aus einem Mönchskloster gerettet wurde.
Die Ärztin wurde von ihren Pateinten zur besten Ärztin Thailands gewählt, sie ist sehr bekannt und arbeitet 7 Tage die Woche, sie lacht viel und wir verstehen uns, es gibt nicht viel grundlegend Neues, aber viel Erfahrung und Zuspruch von ihr, wertvolles Wissen!
"Die denken alle, ich bin ein wenig verrückt" - Sie ist umgeben von lachenden und mutigen Patienten.
Ich muss an Rebecca, unsere Sekretaerin in Bulongwa denken, als mir die Sekretaerin der Klinik vorgestellt wird. Sie ist eine, die sehr wichtig ist und alle Patienten kennt.

Ebenso denke ich an Mary, als sie mir meine Kollegin ihre Stationsschwester vorstellt, die "Mama CTC" hier in Thailand.

"Am wichtigsten ist ein gutes Team", sagt Sie. Ich denke an mein Team in Tanzania und denke, dass ich es schön fände, wenn sich die Teams und die Kranken kennelernen würden - ich bin ein wenig stolz auf mein Team in Bulongwa und denke, die würden sich gut verstehen.

Eben lese ich ein Mail: Die Steuerbehörde in Tanzania will die Autos der Diözese pfänden, das Auto des Bischofs, das Auto des Krankenhauses (es werden damit sowieso nur Privatgeschäfte gemacht, den Patienten würde es nicht abgehen...) um die Steurschulden der Dioezese zu bezahlen. Ausserdem wurde der Bischof von ehemaligen Mitarbeitern geklagt, weil Löhne nicht ausbezahlt wurden. Ich kann nur mehr den Kopf schütteln und denke, es ist genug! 155.000 Dollar im Krankenhaus verschwunden, angeblich mindestens 90.000 in der Diözese (Headquaters), keine Steuern bezahlt, keine Gehälter, Projektgelder, wo sind die...? Die Buchprüfungsberichte werden seit Wochen und Monaten zurückgehalten, es ist eine Schande!

Ich bin wirklich sehr froh, dass von den HIV/AIDS Geldern aus Österreich nun alles unter meiner Obhut ist, auch wenn es viel Arbeit ist (im Moment besonders für Erika und Gottfried, wegen der ganzen Buchhaltung, die eigentlich das Krankaenhaus machen sollte). Wir haben fast 500 Patienten registriert und betreut - im letzten Jahr, gegen den Widerstand und ohne Unterstützung der Kirche und sehr oft ohne Unterstuetzung aus dem Krankenhaus. Ich kann nicht mehr hören, dass wir das Krankenhaus teilen, weil es in meinem Team Menschen gibt, die besser bezahlt würden.
Diese Menschen haben oft studiert, oder arbeiten länger, oft auch am Wochenende oder bis spät in die Nacht, haben weniger freie Tage und oft WENIGER Gehalt.
Die, die das oft vorwerfen haben die doppelten Gehälter und nichts dazu getan, herauszufinden wo die Gelder geblieben sind, die in den letzten Jahren verschwunden sind, aber diese Angestellten fahren Autos, haben andere Nebengeschäfte, besitzen Häuser... Mich interessieren die Patienten, die Katastrophe, dass wir gerade einige wenige Prozent der Menschen behandeln, dass trotzdem gestorben wird, wir unsere Qualität noch heben können, dass Kinder sterben.
Ich hoffe, die Geber sind gnadenlos, Dieben gegenüber und Menschen, die Gelder, welche für Kranke verwendet werden sollen oder für die Bezahlung des Personals wohl für andere Dinge "verwendet" haben. Wir warten noch immer auf Erklärungen des Bischofs und der Diözese und darauf mit noch mehr Schwung zu arbeiten.

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