TANSANIA IST KEIN EINZELFALL?
Erklärungsbedarf bei Missionswerken
Blogeintrag vom 28. Juni 2008
Anonymous said...
Das Missionswerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist Hand in Hand mit Oberkirchenrat Martin bemüht, den Skandal in Tansania klein zu reden. Aus eigener Erfahrung erscheint mir diese Vorgangsweise kein Einzelfall zu sein. So wäre es einmal für Wirtschaftsprüfer sehr aufschlussreich die Finanzen von "Lutheran Shipping" der ELC-PNG in Papua-Neuguinea unter die Lupe zu nehmen...
12:29 AM
Sg. Anonymous,
Danke für Ihren Eintrag. Es würde helfen, wenn Sie - so wie ich - aus der Anonymität heraustreten, oder Kontakt mit Journalisten aufnehmen, damit diese ihrer wichtigen Rolle nachkommen können und diese Welt verbessern können.
Ich kenne den Fall in Papua Neu Guinea nicht. Ich bin urspünglich nach Tansania gegangen, um als Arzt dabei mitzuhelfen, vor allem das Leben von HIV/AIDS Kranken zu retten. Ich habe an ein ehrliches Bemühen der Kirche geglaubt und dafür auch meine Ausbildung zum Chirurgen abgebrochen und auch viel privates Geld investiert. Heute weiß ich, dass in auch in der Lutherischen Kirche Lug und Betrug und Pharisäertum eher die Regel als die Ausnahme sind, vor allem wenn es darum geht, eigene Fehler zuzudecken.
Es ist gut gelungen, den Kranken zu helfen und viele Leben zu retten, unter anderem auch mit angepassten und besten Technologien aus Deutschland (http://www.partec.com/), welche später auch durch die korrupte Kirche lahmgelegt wurden, angeblich untersucht die WHO, ob ihre Mitarbeiter gemeinsam mit dem MoH (Gesundheitsministerium)/Tansania in diese Korruptionsfälle (Beschaffungskorruption) verwickelt sind. Das erfolgreiche Programm wurde von einer kriminellen Kirche mit Gewalt unterbunden. In der Folge sind viele Menschen zu Schaden gekommen und leiden auch in diesen Stunden und Tagen unter Nebenwirkungen ihrer Therapie. Nebenwirkungen, die hätten verhindert werden können. Vielen wurde die Therapie versagt und sie sind daher gestorben. Die Qualität der Therapie - vor allem auch für Kinder - wurde drastisch verschlechtert.
Das wurde den Zynikern in der Lutherischen Kirche auch immer wieder mitgeteilt (Anfang 2006). Es gab wie immer keine Reaktion. (Die gab es erst, wenn sich jemand von den unsagbar Respektlosen im Bischofs- oder Pastorenrock beleidigt fühlte - nota bene - nicht wenn Menschen sterben, da wurde und wird geschwiegen. Es ist eine glatte Lüge von Dr. Schäfer, dass das NMZ mit mir Kontakt aufgenommen hätte, es war umgekehrt und man hat sachliche Gespräche immer verweigert, mit dem Hinweis, dass man ins Flugzeug steigen müsse und im Moment garnicht viel zu der Sache sagen wolle).
Die Bayrische Mission, vor allem Pastor Manfred Scheckenbach (Afrikadirektor und LMC Vize-Vorsitzender - dort werden jedes Jahr die Millionen in Tansania verteilt - in der Mehrzahl der Fälle fehlen Bücher und Finanzabschlüsse seit Jahren - nicht nur in Makete, das betrifft ganz Tansania), Pastor Volker Schauer vom NMZ tun sich mit Gleichgültigkeit, Respektlosigkeit, Lügen, und interner Kirchenpropaganda gegen jene Afrikaner und mich hervor, die über die kriminellen Probleme reden, in die ihre Werke systemisch seit Jahren verwickelt sind.
Dafür setzen sie auch die Ressourcen der Werke ein. Dass Menschen unter Korruption leiden und sterben, ist ihnen erst dann nicht egal, wenn alles an die Öffentlichkeit kommt. Dann gebären sich die Werke und ihre Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit Transparency International auf einmal als große Antikorruptionskämpfer, zumindest in Ihren Presseaussendungen, zugleich wird in Tansania weiter vertuscht und angekündigt, dass man weiter Ressourcen in kriminelle Systeme pumpen will.
All das wird durch Missionsdirektoren und im Falle der Bayern (Mission EINE Welt) durch OKR Martin und auch durch das Büro des Landesbischofs Friedrich ausdrücklich gedeckt und für in Ordnung befunden.
Im Moment beginnt die nächste Runde der Lügen (wie z.B.:, dass die Betroffenen zur Verantwortung gezogen wurden und vor Gericht stehen), wie in den Presseaussendungen und auf den Hompages der Werke zu lesen. Alles wird als Einzefall hingestellt und das Problem wird als gelöst betrachtet (oder ist noch in Arbeit... seit wieder wievielen Monaten und Jahren? Die nächste Runde der jahrelangen taktischen Verzögerung der betroffenen Werke). Die Realität der Projekte ist oft das genaue Gegenteil von dem in den Aussendungen und Homepages Behaupteten.
OKR Martin lügt im Radiointerview die Öffentlichkeit an, indem er die anderen Skandale der Diözese verschweigt und einen Einzelfall "Bulongwa Krankenhaus" daraus macht... Er täuscht auch, wenn er vorgibt, dass man den Missionswerken vertrauen kann. Dafür gibt es keinen Grund und keinen Beleg. Die Belege, die es gibt, die weisen auf Verwicklung in die Kriminalität in ganz Tansania hin.
Dr. Schäfer vom NMZ behauptet, dass jeder Cent des NMZ richtig verwendet wurde, obwohl er weiß, dass eine NMZ-Mitarbeiterin für die Finanzen vor Ort verantwortlich war, als (in der ganzen Diözese nicht NUR im Krankenhaus Bulongwa, sondern auch direkt im Bischofsbüro unter dem die Dame gearbeitet hat - keiner wurde hier zur Verantwortung gezogen - wie es Schäfer auf der NMZ Hompage behauptet) mehrere 100.000 Euro verschwanden. Die Dame wurde auch nicht angezeigt.
Lieber Anonymous, ich weiß nichts von ELC-PNG in Papua Neu Guinea, kann mir aber gut vorstellen, dass es auch da Probleme gibt.
Die Kirchen werden sich nicht unabhängig prüfen lassen. Das müssen Sie nicht. Warum sollen sich Organisationen, deren Finanzgebarung - würden sie zum Beispiel SIEMENS heißen, oder eine Aktiengesellschaft wären - mit Fug und Recht als kriminell bezeichnet würde, prüfen lassen, wenn sie das nicht müssen? In den letzten drei Jahren wurde zumindest in Tansania von der lokalen Kirche immer wieder versucht, nachträglich Bücher und Berichte zu fälschen. Die Werke spielen auf Zeit und wollen verdunkeln und verwischen, es wird nichts wirklich mit Zahlen und Fakten öffentlich gemacht. Dr. Schäfer stellt Behauptungen auf ohne Belege zu liefern. Wohin die Gelder der Diözese auch unter der NMZ Mitarbeiterin verschwunden sind, das kann und will er nicht aufklären.
Was vermutlich geschehen wird, das ist, dass weitere Lügen in die Welt gesetzt werden, immer nur zugeben wird, was nicht mehr zu leugnen ist und man sich weiter in Dinge (Medizin, Gesundheitssysteme, Entwicklungszusammenarbeit, Finanzsysteme) einzumischt, zu denen man nicht ausgebildet ist und von denen man keine Ahnung hat. Das geschieht mittels viel unkontrolliertem Spendengeld. Macht wird verschoben und in guter kolonialer Manier werden Gesellschaften mit der tödlichen, selbstgefälligen Unprofessionalität mancher Werke gequält.
Wenn dann was ans Licht kommt, dann wird gelogen, dass sich die Balken biegen.
Das wird sich erst ändern, wenn viele aus der Anonymität treten und wenn die Medien die Sache weiterverfolgen, objektiv und unabhängig untersucht wird und wenn Gesetze und Moral auch für Kirchen, Bischöfe, Pastoren und alle Religionsgemeinschaften gelten. Das gilt für Afrika und Europa.
Dazu wünsche ich vor allem den mutigen Journalisten in Afrika, die auch immer wieder bedroht wurden und deren (auch leiblichen) Brüder und Schwestern an HIV/AIDS sterben, besonders viel Glück!
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die für Korruptionsfinanzierung und fehlende Rechenschaftslegung zuständigen Missionssekretäre in Europa zurücktreten müssen und die Finanzgebarung auch der kirchlichen Entwicklungshilfe in Europa und Tansania vollkommen offengelegt werden muss und für Diebstähle, Korruption und Spendengeldermisswirtschaft Verantwortliche in Tansania und in anderen Ländern zur Rechenschaft gezogen werden müssen.
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