Offener Brief

Sg. Bischof Dr. Bünker,

Ich habe Ihnen und vielen Menschen an verantwortlicher Stelle in der Lutherischen Kirche ausführlich dargelegt, dass durch die gewalttätige Aussperrung des EAWM Programms zur HIV/AIDS Behandlung in Tansania Anfang 2006 und durch das fortlaufende Verschwinden von Geldern in der Lutherischen Kirche in Tansania Menschen physisch zu Schaden kommen.

Sie haben jede Mitverantwortung für die Taten der lokalen Partnerkirche und für die Verwicklung von Ihren Partnern aus anderen europäischen Kirchen (EED, NMZ, "Bayrische Mission") abgelehnt und in mir den Eindruck erweckt, dass Ihnen das Sterben der Menschen in Afrika in diesem Fall nicht so wichtig ist.
Diese Menschen sterben in Folge des eigenen Aufbegehrens gegen die Unterschlagungen von Geldern durch die lokale Lutherische Kirche. Diese Gelder wurden der Kirche ursprünglich zum Wohl und zur Rettung der Armen und Kranken anvertraut. Diese Schutzbefohlenen haben gegen ein Unrecht protestiert und sind vielfach mit Leid und Tod bestraft worden.

Ich denke, dass es keine Rechtfertigung für die Respektlosigkeit des Nichthandelns gibt. Gerade Sie oder andere leitende Mitglieder Ihrer Kirche müssten, abgeleitet aus Ihren eigenen Forderungen an die Welt, die Menschen in Tansania aus christlicher Schwestern- und Bruderliebe ausdrücklich und deutlich in Schutz nehmen.

Offensichtlich fällt es Ihnen und vielen anderen Bischöfen und Mitarbeitern Ihrer Kirche besonders schwer, sich dann gegen Unrecht einzusetzen, wenn es in der eigenen Weltkirche passiert.

Diese Gewalt gegen ein erfolgreiches Program zur HIV/AIDS Behandlung kostet internationalen wissenschaftlichen Arbeiten zur Folge viele Lebensjahre! Es sterben aufgrund der schlechteren Qualität der Behandlung nach der Aussperrung durch eine kriminelle Kirche in diesen Tagen weiter Menschen!

Ich fordere Sie auf, nach Jahren des Schweigens, endlich in der richtigen Art und Weise tätig zu werden. Ich fordere die völlige Aufklärung und den Schutz meiner Patienten.

Rainer Brandl