Die Tansanische Tageszeitung ThisDay, die wesentlich an der Aufdeckung der totbringenden internationalen Korruptions- und Beschaffungsskandale um die HIV/AIDS Labormaschinen (CD4 Counter) beteiligt ist, berichtet nun auch wieder über die Lutherische Kirche in Tanzania. Es wird eine Verbindung des Leids der sterbenden AIDS Kranken mit der Korruption und der Kriminalität in Kirche und Gesundheitsministerium vermutet.

Die in der Kolonialzeit gegründete Lutherische Kirche Tansanias wird seit Jahrzehnten führend von Missionswerken ("Northern Partners") mitfinanziert. Die Werke streiten nun offensichtlich jede Mitverantwortung für die falsche Verwendung der Spendengelder ab, obwohl die Vertreter der Gebermissionen, die über die Projekte mitentscheiden, wissen, dass seit Jahren keine zufriedenstellenden Berichte und Abrechungen gelegt werden.

Die Verbindung von unkontrolliertem Geld in den Händen gewalttätiger Macht und die resultierenden Menschenrechtsverletzungen werden immer wieder negiert. Das Geld wird übergeben und die Geber wissen viel zu oft nicht, was damit passiert.

Dass man dadurch oft zerstört und Strukturen mitfinanziert, die Menschrechte mit Füssen treten, das kann/will man nicht sehen.

Auf den Homepages der Werke und in deren Aussendungen finden sich oft die armen Waisenkinder, denen angeblich geholfen wird. Nachvollziehbare Belege für den Erfolg der Projekte werden nicht mitgeliefert und über die Diebstähle von Geldern durch Kirchenvertreter wird nicht berichtet.

Waisenkindern wird angeblich geholfen, aber Laboruntersuchungen, die ihr Leben retten können, werden ihnen durch die Kirche verweigert. Da helfen auch Schulungen von Transparency International nichts.

Der Grund dieser Aggressionen gegen die Armen scheint zu sein, dass PIUMA und andere aus der lokalen Gemeinschaft in Makete gegen Diebstähle in der Kirche protestiert haben. Dafür wurden sie vielfach mit Krankheit und Tod "bestraft".

Bis zur gewaltsamen Aussperrung des HIV/AIDS Behandlungs Teams in Bulongwa, haben die PARTEC Counter viele Leben (auch von Kindern) gerettet. Diese Geräte sind zur Zeit weltweit die einzigen, die auch jene Laborwerte liefern, die die Behandlung und Rettung von AIDS Kranken Kindern erleichtern. Dieser Erfolg wurde zerstört und die Missionswerke aus Übersee haben kein Wort der Solidarität gefunden, sondern sich im Gegenteil daran beteiligt Gerüchte und Lügen über die Kritiker in die Welt zu setzen, anstatt sachlich und zügig an der Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen zu arbeiten.

Auch Teile der WHO, sowie das Tanzanische Gesundheitsministerium sind in die Beschaffungsskandale um die Bevorzugung der schlechteren und teureren Geräte der US amerikanischen Firma BD verwickelt.

Die Firma PARTEC aus Münster, die sich für angepasste, bezahlbare und funktionierende Technologien einsetzt, hat mittlerweile offizielle Beschwerde beim WHO Obudsmann eingelegt. Offensichtlich sollten die Laborgeräte vom Markt gedrängt werden, weil sie zu billig sind (vor allem die Kosten für die einzelnen Tests sind um ein vielfaches niedriger bei den Geräten, die in Bulongwa/Makete verwendet wurden).

Obwohl alle Missionswerke jede Mitschuld für die Menschenrechtsvergehen in Makete von sich weisen, ist es Tatsache, dass das LMC (Lutheran Missions Council in dem alle Missionswerke in Tansania vertreten sind) die Budgets für die Landeskirche (ELCT) vorgelegt bekommt und diese großteils aus Geldern der Missionen finanziert werden.

Sowohl Herrn Scheckenbach von der Mission Centrum EINE Welt in Bayern, dem Büro des Bayrischen Landesbischofs Friedrich (Kirchenrat Thomas Pietro Pieral), allen anderen Missionswerken, die im LMC vertreten sind, dem LMC Sekretär Lars Hofgren aus Schweden, dem Direktor des NMZ Klaus Schäfer, der Kirchenprovinz Sachsen, Transparency International, allen anderen im LMC vertretenen Werken aus Übersee und dem Lutherischen Weltbund in Genf, sind die Diebstähle von Spendengeldern (Es handelt sich hier um DIEBSTAHL und nicht um Korruption) und die fehlenden oder mangelhaften Bücher (nicht nur in Makete, das betrifft eine Vielzahl der Diözesen in Tanzania) seit langem (zum Teil seit Jahren) bekannt.

Auch die Korruption und die Probleme um die CD4 Counter wurden oft genug kommuniziert.

Statt Solidarität und Kooperation gab es falsche Anklagen und Lügenkampagnen (vor allem aus dem NMZ in Hamburg und der Bayrischen Kirche).

Trotz fehlender Bücher und fehlendem Nachweis für die richtige Verwendung der Gelder in Tansania, wurden immer wieder Mittel an eine Kirche überwiesen, die Menschenrechte mit Füssen tritt und in Makete am Tod von wahrscheinlich hunderten HIV/AIDS Patienten mitschuldig ist. Das ist nun auch durch eine Studie aus Schweden belegt, die zeigt, dass sich die Betreuung der Menschen in Bulongwa/Makete nach der Aussperrung des EAWM Programms wesentlich verschlechtert hat.

"Entwicklungshilfe" versickert seit Jahren in der Unprofessionalität und/oder in kriminellen Machenschaften in Tanzania.

Dass die Lutherische Kirche behauptet, gegen Korruption (der anderen in Politik und Gesellschaft) zu kämpfen (Tanzania führt zu Zeit einen viel beachteten Kampf gegen Korruption, vor allem unter der Führerschaft und ethischer Aufsicht des Präsidenten Jakaya Mrisho Kikwete, dieser Kampf hat kürzlich auch zum Rücktritt des Premierministers und in der Folge der ganzen Regierung geführt) scheint der Gipfel einer Politk der Täuschung und des Pharisäertums von Christen zu sein.

Der Artikel ist vom letzten Montag.