Thursday, February 14, 2008

Transparency International und die Transparenz

Warum Transparency International Deutschland trotz intensiver Beschäftigung mit dem Thema Korruption in der Kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit schon wieder ein Jahr verstreichen lässt, ohne das Thema konsequent und transparent (!!) zu behandeln, das bleibt ein Rätsel.

In internen Papieren von Transparency International, die uns vor fast einem Jahr durch einen Vertreter von TI Deutschland (= für die nächsten 100 Jahre vertraulich?) übergeben wurden, um unsere Kommentare einzuholen, werden die Mechanismen und der Schaden, der Gesellschaften durch Korruption in der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit entsteht, recht gut beschrieben.
Mir persönlich war die konkrete Bedeutung der Korruption für die Armen als zentrales Problem nicht genug betont.
Veröffentlicht wurde bis heute nicht und es gibt Hinweise, dass auch innerhalb TIs der Schaden gefürchtet wird, den die Kirche durch die Öffentlichkeit und kritisch gesinnte Journalisten nehmen könnte. Man befindet sich diesbezüglich offensichtlich in einem Dialog mit den Missionswerken.

Das drängende Leid der Menschen in den Zielländern unter der Korruptionsfinanzierung tritt daher in dieser Diskussion noch mehr in den Hintergrund.

Fortdauernde Korruption und fehlende WIRKSAME Gegenmittel bedeuten, dass "Hilfe" für die Zielgruppe allzuoft tödlich endet. Alleine die Beschäftigung von TI mit dem Problem zeigt, dass es in der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit offensichtlich ein systemisches Problem der Korruption gibt.
Der "Einzelfall Makete" scheint nur ein gutes Beispiel zu sein, für das was offensichtlich an vielen Stellen passiert.

Es werden in dem Papier die zweifelsohne sehr wirksame Methoden der Transparenz bei der Korruptionsbekämpfung beschrieben und auch als Lösungsvorschlag präsentiert. (z.B.: Die Veröffentlichung von Spenden auch in der Landessprache und an Vertreter der Zielgruppe - ein Weg, den wir schon lange beschritten haben - im Gegensatz zu den kirchlichen Werken)

Verliert Transparency International in diesem Fall das Vertrauen in die viel gepriesene Transparenz und die korrigierende Kraft der Öffentlichkeit?

Ich habe das Gefühl, dass vieles in der Welt anders ist, wenn es um Kirchen oder um religiöse Organisationen im allgemeinen geht. Wer sich Gott und der guten Tat selbst und unkritisch näher glaubt (!), der versteht die Forderung nach der sonst an vielen Stellen der Gesellschaft üblichen und selbstverständlichen Kontrolle, nach Aufklärung und Konsequenz wohl als Lästerung oder eben grundsätzlich nicht!

Das Problem wird schon seit mehr als 10 Jahren kirchenintern diskutiert. Den Toten hilft das nichts! Denen würde nur Veränderung hin zu echter Transparenz und zum unteilbaren Schutz ihrer Menscherechte helfen.

Es fällt mir auf, dass die Stimmen der Denunzierung und die wütenden Reaktionen von schlecht informierten Missionsdirektoren und Sekretären verstummt sind und man mich nicht mehr wütend attackiert und auch die Drohungen mit Anzeigen nicht mehr vorkommen... warum?

Im Übrigen bin ich genau deshalb der Meinung, dass die zuständigen Missionssekretäre, die diese Probleme nicht in angemessener Zeit lösen können und so das Leid von Armen mitverschulden, zurücktreten müssen und dass die Finanzgebarung der verwickelten Werke und Geber in Europa und der Partner in Tansania vollkommen offengelegt werden muss und dass Verantwortliche in Tansania und in anderen Ländern zur Rechenschaft gezogen werden müssen.

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