Tuesday, March 20, 2007

Der folgende Text erschien auf der Rückseite der Zeitung "EineWelt" eine Kooperation von Missionswerken in Deutschland und Österreich, darunter auch die "Mission EineWelt" (Centrum Mission EineWelt, Bayern) wie sich die Bayrischen Missionswerke - die schon lange in Makete tätig sind - nun nennen.

(Vergrößern und lesen bitte direkt anklicken)




Ich möchte euch aber den Originaltext, wie ich ihn gemeint habe nicht vorenthalten!


Unter dem Schirm der Korruption!

Der bekannte Tansanische Künstler John Kilaka, greift in seinem Tinga Tinga Bild einen jener großen Skandale im internationalen Geschäft um HIV/AIDS auf, über den die Tansanische Presse seit Monaten immer wieder berichtet.
Allen internationalen und afrikanischen positiven Erfahrungen, Studien und Empfehlungen zum Trotz, stellte die Universität in Dar es Salaam einem Laborgerät ein schlechtes Zeugnis aus: Nicht für den Gebrauch in Tansania geeignet! Der CYFLOW (Fa. Partec/Münster) ist für die lebensrettende Antiretrovirale HIV/AIDS Therapie sehr wichtig, doch das verschnürte Paket liegt nun im Bild symbolisch auf dem Tisch der armen Dorfbevölkerung, weil Geld zählende Bürokraten im „Schirm der Korruption“ verhindern, dass das Gerät zum Wohl der Dorfbevölkerung eingesetzt wird.
Die Presse deckt auf, dass Entscheidungsträger bei Beschaffungen von HIV/AIDS Diagnosegeräten sehr enge, lukrative Kontakte zu jenem Importeur pflegen, der nahezu alle Geräte und Tests für das nationale HIV/AIDS Programm liefert. Es wird belegt, dass Geräte zu überteuerten Preisen geliefert werden, einer Praktik, bei der die Firma Partec nicht mitspielt. Aus anderen afrikanischen Ländern wird berichtet, dass die Preise für Tests nach der Marktmonopolisierung durch das Konkurrenzprodukt - dem über dem Schirm schwebendem FACS Count (Fa. BD/San Jose – Kalifornien) - um mehr als das 20 fache gestiegen waren. Die Presseberichterstattung führt zum Einschreiten der Antikorruptionsbehörde.
Unter dem Schirm im Dorf Bulongwa, in den südlichen Bergen Tansanias, hoffen die Menschen, dass das ihnen zustehende Menschenrecht auf eine gut geführte HIV/AIDS Therapie durchgesetzt wird und sie nicht mehr zu früh sterben müssen. Sie wissen aus Erfahrung, worauf sie hoffen! In Bulongwa steht ein CYFLOW, der dort im Lutherischen Krankenhaus über ein Jahr perfekt in der AIDS Klinik funktioniert hat. Dazu haben viele kleine Spender aus Europa beigetragen. Die Patienten haben unter der Therapie teilweise 20kg zugenommen und wieder Lebensfreude bekommen. Selbsthilfe Gruppen gründen sich und Mann/Frau/Kind haben wieder Mut und stellen Fragen an das Leben! In diese Hoffnung hinein platzt die Botschaft über das Verschwinden von mehr als 100.000 Euro an Krankenhausgeldern und bei den eingeleiteden Untersuchungen, die sich bald über die ganze Diözese ausweiten, zeigt sich, dass sich der Verbleib von weit größeren Summen, unter anderem aus dem Bischofsbüro, nicht erklären lässt. Die Menschen aus den Dörfern, darunter viele Männer, Frauen und Kinder die mit HIV/AIDS leben, kündigen an, vor dem Bischofshaus zu demonstrieren und gehen an die Öffentlichkeit. Daraufhin wird „ihre“ Klinik von einer Minute zur anderen gewaltsam geschlossen, Kranke und Klinikpersonal werden ausgesperrt und das lebenswichtige Labor mit dem CYFLOW wird stillgelegt. Die bekannt gute HIV/AIDS Klinik wird zwar später wieder mit anderem Personal eröffnet, erreicht aber nie wieder den staatlich geforderten Standard. Die unterstützenden Missionswerke haben aufgrund der vernichtenden Finanzgebarung und externer Buchprüfungsberichte die Direktzahlungen an die Diözese eingestellt. Tansanier, die die umfassende Aufdeckung der Finanzflüsse fordern, werden von der lokalen Polizei eingeschüchtert. Ein Aktivist der Selbsthilfegruppe wird in Untersuchungshaft genommen. Der Konflikt wird von den beteiligten deutschen Missionswerken als interne Angelegenheit der Diözese und der Leitung der Gesamtkirche bezeichnet. Der verantwortliche Bischof und die Verantwortlichen in der Diözese, der den Verbleib von Gebergeldern nicht erklären kann, wird von den beteiligten deutschen Missionswerken nicht öffentlich kritisiert oder gerichtlich belangt. Trotz der gewaltigen Löcher in der Diözesanen Finanzgebarung und dem ungeklärten Verbleib von staatlichen und privaten Projektgeldern, fährt der Bischof seit kurzem einen neuen 60.000 US$ teuren Toyota Landcruiser.

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