Tödliche Entwicklungshilfe!
Im Bezirk Makete/Tanzania wurde zwischen 2003 und 2006 an einem Lutherischen Krankenhaus eine erfolgreiche HIV/AIDS Klinik aufgebaut, die hunderten Patienten das Leben rettete. Das korrupte und kriminelle lokale Umfeld, welches durch fehlgeleitete Entwicklungshilfegelder hauptsächlich von Gebern aus den Landeskirchen Bayern (Neuendettelsau) , Nordelbien (Hamburg) und Sachsen (Magdeburg) jahrelang tragend mitfinanziert wurde, führte schließlich zu Demonstrationen von Patienten und lokalen Vertretern der Zivilgesellschaft gegen die lokale Kirchenleitung. Die geforderten Konsequenzen und die Aufforderung zur Rückzahlung der Gelder führten zur Attacke der Tansanischen Kirche (ELCT) gegen die erfolgreiche AIDS Klinik, worauf wegen der deutlichen Verschlechterung der Behandlung dutzende Menschen starben oder nicht der lebensrettenden Behandlung zugeführt werden konnten. Dieser Fall ist nur die Spitze eines Eisbergs, da die Geber die richtige Verwendung ihrer Gelder auch in anderen Diözesen nicht offen und nachvollziehbar belegen wollen oder können.
Korruption und Diebstahl von Spenden- und Steuergeldern in der Höhe von mehreren 100.000 Euro wurde durch erstmals (!!) durchgeführte externe Buchprüfungen für die Jahre 2003 und 2004 für die Diözese Makete im Süden Tansanias zweifelsfrei belegt. Auch für die Jahre davor und danach (!) gibt es Hinweise auf Diebstähle von Geldern, die teilweise auch durch die interne Prüfung der ELCT (Evangelical Lutheran Church of Tanzania http://www.elct.org/ ) bestätigt werden. Trotzdem haben weder die ELCT, noch die im LMC (Lutheran Mission Council, http://www.lmc.or.tz/) in Tansania mit Sitzen und Stimmen vertretenen Gebermissionen in den letzten Jahren wirksame und gesetzeskonforme Gegenmaßnahmen ergriffen. Gelder fließen in kriminelle Kanäle, es kann vielfach nicht belegt werden, was damit geschieht. Die Spender werden nicht über die Größenordnung der finanziellen Unregelmäßigkeiten und Veruntreuungen vor Ort informiert und öffentliche und nicht überprüfbare Erklärungen spielen das Problem herunter, das Geld bleibt verschwunden und die Verantwortlichen ungestraft. Diese Situation scheint nur ein Beispiel zu sein, da kircheninterne Buchprüfungen für die Jahre 2004 und 2005 nur der Hälfte der überprüften tansanischen Diözesen und deren Projekte einen Prüfungsvermerk erteilen.
Vor allem durch die vom Totenbett wiederauferstandenen AIDS Patienten, die ich in den Jahren 2004 bis 2006 erfolgreich behandeln konnte und aufgrund des besseren Zugangs der lokalen Bevölkerung zu Information (via Satelliteninternet) kam es Anfang 2006 zu Protesten gegen die lokale Kirchenleitung. Das führte zur Aussperrung der HIV/AIDS Patienten und zur gewaltsame Schließung der Klinik mit Zustimmung der Gesamtkirche und ich war zur Ausreise und der EAWM (Evangelsicher Arbietskreis für Weltkirche und Mission in Wien) zum Abbruch des AIDS-Programmes gezwungen. Es kam in Folge zur groben Verletzung von Menschen- und Patientenrechten.
Die systemische Korruption innerhalb der ELCT und das Stillschweigen europäischer Geberorganisationen, sowie das weiter fließende Geld, haben dazu geführt, dass Menschen vor allem wegen nun fehlender Laboruntersuchungen unnötigerweise früh versterben. Es werden auch keine ärztlichen Untersuchungen mehr durchgeführt, was dutzenden meiner Patienten, welche bereits die lebensrettende HIV/AIDS Therapie nehmen, das Leben gekostet hat.
Die genannten Missionswerke stellen sich nach wie vor schützend vor die korrupte Tansanische Kirche und leisten, in dem sie erfolglos versuchen, die Korruption "kirchenintern" zu regeln, durch Untätigkeit kriminellen Handlungen Vorschub anstatt zu veruschen die Dinge anzuzeigen und den Gerichten zu übergeben. Die Öffentlichkeit in Tanzania und Deutschland und vor allem die Spender werden nicht aktiv und vollständig informiert. Transparenz scheint bei den genannten Werken eher die Ausnahme als die Regel zu sein. Spendengütesiegel existieren zum Beispiel nicht. Kontrollmechanismen scheinen nicht zu existieren. Zu lange wurde ohne ausreichenden Daten zur Kontrolle immer wieder Geld überwiesen.
Spenden, die so zu Finanzierung von Nepotismus und Korruption dienen, sind in Deutschland und dandern Ländern oftmals steuerlich absetzbar.
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